Die Investorensuche für die insolvente Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) ist gescheitert, der nächste Solarstandort in Deutschland steht vor dem Aus. „Der einzige Investor, der den Betrieb wieder aufnehmen wollte, hat seine Finanzierung nicht innerhalb der notwendigen Zeit bekommen, sodass nunmehr die Mitarbeiter freigestellt werden mussten und die Abwicklung in die Wege geleitet werden muss“, sagte der Insolvenzverwalter Knut Rebholz der F.A.Z. Mehr als 200 Beschäftigte seien betroffen und würden zum 1. Dezember freigestellt, teilte die Gewerkschaft IGBCE mit. Das Unternehmen, das als letzter verbliebener Hersteller von Flachglas für Solarmodule in Europa gilt, hatte im Juli Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte GMB die Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt.

Seit dem Aus für die Modulproduktion des Solarherstellers Meyer Burger im sächsischen Freiberg im vergangenen Jahr kämpfte GMB im südbrandenburgischen Tschernitz um den Zugang zu anderen Märkten. Der indische Eigentümer Borosil , der das Werk 2022 übernahm, war auf der Suche nach neuen Kunden zuletzt in der Türkei fündig geworden. Im Wettbewerb mit staatlich subventionierter Konkurrenz aus China tat sich das Werk aber schwer.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) reagierte enttäuscht. „Das ist eine schreckliche Nachricht für die Beschäftigten der GMB und ihre Familien“, sagte er. Die Gewerkschaft IGBCE rief für Montag zu einer Protestaktion in Tschernitz auf.