Nutria-Plage
Hamburg bläst zur Jagd auf Sumpfratten – Kopfgeld verdoppelt
28.11.2025 – 18:30 UhrLesedauer: 1 Min.
Eine Nutria (Archivbild): Die Hamburger Umweltbehörde weitet die Jagdgebiete für Nutrias aus. (Quelle: Patrick Pleul/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
Die Biberratten verbreiten sich in immer mehr Stadtteilen. Die Umweltbehörde zahlt nun 14 Euro pro Tier und erlaubt die Jagd in vier weiteren Bezirken.
Die Hamburger Umweltbehörde hat angesichts zunehmender Schäden durch Nutrias die Jagdgebiete ausgeweitet und die Fangprämie von sieben auf 14 Euro pro Tier verdoppelt. Die invasiven Nager sind inzwischen nicht mehr nur in den wasser- und flächenreichen Bezirken Bergedorf und Harburg anzutreffen.
Die auch als Biberratten bekannten Tiere haben sich mittlerweile auch an der Wandse, der Kollau sowie an den Fleeten, dem Alsterlauf und der Alster selbst ausgebreitet. Sie verursachen Schäden an Uferbefestigungen und Grünanlagen und beeinträchtigen die heimische Pflanzen- und Tierwelt. Betroffen sind Parks, Friedhöfe, Regenrückhaltebecken und Uferböschungen.
Die Jagd ist nun auch in den Bezirken Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord und Wandsbek erlaubt. Bislang konnten die Nager nur in Bergedorf, Mitte und Harburg bejagt werden. Das Fallenprogramm wird ausgeweitet, wobei die Fallen von der Umweltbehörde gestellt werden. Stadtjäger müssen für eine Schießerlaubnis auf Nutrias keine Gebühr mehr bei der Waffenbehörde bezahlen.
In den bisherigen Jagdgebieten in Bergedorf und Harburg wurden bereits 50 Lebendfallen mit elektronischen Fallenmeldern aufgestellt. Die Behörde bittet Bürger, Sichtungen und Schäden durch Nutrias zu melden.
Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes sind unerlaubtes Füttern, günstige klimatische Bedingungen und jagdliche Einschränkungen Gründe für die Zunahme der Sumpfratten. Besonders in Städten sind Nutrias mittlerweile häufig anzutreffen, oft sogar tagaktiv und mit hohem Vermehrungspotenzial. Die Art steht auf der Liste der gebietsfremden invasiven Arten Europas.
