Nicht immer werden Diebe oder Einbrecher auf frischer Tat erwischt – manchmal gehen sie auch auf der Fahrt vom oder zum Tatort ins Netz. Verkehrswegefahndung nennt sich dieses Konzept der Polizei: Straftäter dort aufspüren, wo sie am wenigsten damit rechnen und sich am sichersten fühlen – im Stuttgarter Straßenverkehr.

Den richtigen Riecher haben im jüngsten Fall Beamte der Verkehrspolizei gehabt, als sie am Donnerstag gegen 20.45 Uhr in der Heilbronner Straße in Feuerbach ein Fahrzeug ins Visier nahmen und zur Verkehrskontrolle baten. Bei der Durchsuchung des Wagens entdeckten die Polizisten hochwertige Kleidungsartikel, die ganz offensichtlich gestohlen waren. Rechnungsbelege konnten die Männer im Alter von 25, 31 und 49 Jahren jedenfalls nicht vorweisen.

Der Wert der Beutestücke dürfte nach Angaben einer Polizeisprecherin mehrere Tausend Euro betragen. Die Ware wurde beschlagnahmt, die Männer kamen in den Polizeigewahrsam auf dem Pragsattel. Allerdings reichte die mutmaßliche Diebestour nicht für einen Haftbefehl aus.

Während in anderen Fällen Ladendiebe in Untersuchungshaft landen, wie am Donnerstag gegen 15.45 Uhr eine 41-jährige Frau in einem Lebensmittelgeschäft am Marienplatz im Stuttgarter Süden, sah die Justiz beim Fang der Verkehrsfahnder keinen ausreichenden Haftgrund der Flucht- oder Verdunkelungsgefahr. Ihre erbeuteten Kleidungsstücke wurden beschlagnahmt, die Männer wieder auf freien Fuß gesetzt.