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Costa Cordalis, Lisa Fitz, Daniel Küblböck, Ross Antony, Bata Illic, Joey Heindle, Melanie Müller, Markus Mörl und Lucas Cordalis. Has-Beens oder Möchtegerns. Sängerinnen und Sänger, die ins „Dschungelcamp“ einzogen. Kommt nun Gil Ofarim? Berichten zufolge wandert Ofarim nach Australien und ins „IBES“-Dorf, um „Dschungelprüfungen“ zu bestehen, wozu auch der Verzehr von Känguru-Hoden gehören könnte (Gil Ofarim hat seine Teilnahme noch nicht bestätigt).
Die teure Davidstern-Affäre
Wer dort einzieht, ist ganz unten angekommen. Und will Geld – oder braucht Geld. Der Prozess um die sogenannte „Davidstern“-Affäre kam Ofarim teuer zu stehen, Anwälte mussten bezahlt, Gerichtskosten getragen werden, dazu als Auflage 10.000 Euro jeweils an die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig und an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz. Die Zahlung kam verspätet.
Nicht unwahrscheinlich, dass Gil Ofarim einer der meistgehassten Musiker Deutschlands ist. Seit dem Gerichtsurteil zur Falschbeschuldigung mehren sich die Kommentare weiterhin, er habe seinem Glauben einen „Bärendienst“ erwiesen und seine Karriere als Rockbarde ruiniert. Ihn treffen widerliche antisemitische Kommentare – aber auch solche, die behaupten, Ofarim sei uneinsichtig. In einem Fernsehinterview erweckte Ofarim bei vielen Menschen den Anschein, er habe die Falschbeschuldigung lediglich aus prozesstaktischen Gründen eingeräumt, weil die Strafe sonst hätte höher ausfallen können.
Comeback ohne Erfolg
Tatsächlich kommt seine Karriere seitdem nicht recht in Gang. Für ein Comeback-Konzert im Bochumer „Matrix“-Club, als Konzertsaal mit nur wenigen hundert Menschen zu füllen, gab es bis vor der Veranstaltung noch Tickets; einem „Bild“-Bericht zufolge musste er mit Polizeischutz auftreten. Sein Comeback-Song („Korrektur der Zeit“) hat nach sieben Monaten auf YouTube nur rund 50.000 Plays, das ist nicht viel. Auf Spotify nur rund 33.000 – auch nicht viel.
Das Ende als Musiker?
Niemand, der je ins „Dschungelcamp“ ging, hat danach seiner Showkarriere zu neuen Höhen verholfen. Zumindest nicht, wenn man ohnehin im Trash-Segment, wie Melanie Müller, beheimatet war. C-Promis wie sie lebten ihre „Skandale“ dann in anderen Trash-Formaten oder im Privatleben weiter aus. Für Ofarim, sollte er denn ins Ekelcamp ziehen, wäre dies womöglich das Ende seiner Karriere als Musiker. Wer nähme ihn dann noch als Künstler ernst? Ein Dschungelkönig auf der Bühne?
Schon jetzt kocht die Stimmung im Netz hoch; Praktikanten wären sicher stundenlang damit beschäftigt, Shitstorms gegen Gil Ofarim abzuwürgen, sobald RTL „IBES“-Postings in den sozialen Medien veröffentlicht. Das Traurige im Fall Ofarim: Die Öffentlichkeit wird jede seiner Dschungelreden dahingehend abklopfen, ob er zwischen den Zeilen etwas zum „Davidstern“-Prozess sagt.
Es gibt unzählige Beispiele für Musiker, die sich von ganz unten nach oben durchgekämpft haben: Slash, Tracy Chapman, Dave Mustaine, Kurt Cobain. Dann solche, die oben waren, dann ganz unten und dann wieder oben: Johnny Cash, Ozzy Osbourne. Ihre Gemeinsamkeit: Man hörte ihnen gerne zu, weil ihre Geschichten glaubhaft klangen. Von echter Reue erzählten.
Sollte Ofarim als Erster rausfliegen, wäre er ein weiteres Mal der Loser. Gewinnt er, wäre der Titel die Eintrittskarte in die nächste C-Sendung.
Was sich Gil Ofarim wohl vom Camp erhofft, außer eine möglichst hohe Gage zu kassieren?