Namen wie Toni Cragg, Jeppe Hein, Monika Sosnowska und Leiko Ikemura verbinden sich damit. Aber auch welche, die von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region stammen, beispielsweise Friedrich Kunath, Jay Gard, Jana Gunstheimer, Jan Kummer und Osmar Osten. Sie alle laden entlang des Purple Paths ein, die Region und ihre vom Bergbau geprägte über 800-jährige Geschichte zu entdecken.
Denn der über 250 Kilometer lange Parcours ist weitaus mehr als nur ein Kunstpfad. Entlang finden sich immer wieder Technikdenkmäler, Schaubergwerke und Museen wie die „KohleWelt“, das Museum über den Steinkohlebergbau in Oelsnitz, die das UNSECO-Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří repräsentieren. Dieses Zusammenspiel soll künftig für Touristinnen und Touristen noch mehr erlebbar werden. Erste Bustouren im Kulturhauptstadtjahr entlang des Purple Path zeigen bereits: Das Interesse ist groß!
Äpfel und Beeren made in Chemnitz: „We Parapom“
Das war sicher eines der umstrittensten Projekte von Chemnitz 2025: Die Apfelbaum-Parade „We Parapom“. 4.000 Apfelbäume sollten quer durch die ganze Stadt gepflanzt werden. Als klar wurde, dass sich diese Idee so nicht umsetzen lässt, überdachte man das Konzept. Seitdem wurden nicht nur Apfelbäume, sondern auch Obststräucher gepflanzt. Und das nicht mehr nur in Chemnitz, sondern als gemeinschaftliche Pflanzaktionen in der gesamten Kulturhauptstadtregion.
Doch mit den Pflanzungen allein ist es nicht getan, wenn man sich für eine grüne, lebenswerte Stadt engagieren will. Daher wurden Schulen, Unternehmen, Kommunen, Kirchgemeinden und Vereine als Partner gefunden, die sich in den kommenden Jahren um Pflege und Erhalt der Bäume kümmern sollen. Sie werden außerdem dafür sorgen, dass die Äpfel und Beeren künftig den jeweiligen Nachbarschaften zu Gute kommen. Da kann man nur eine ertragreiche Ernte wünschen!
NSU-Dokumentationszentrum: „Offener Prozess“
Innerhalb des sogenannten NSU-Komplexes spielt auch Chemnitz eine Rolle. Hier lebte das rechtsextreme Terror-Trio ab 1998, untergetaucht im ehemaligen Fritz-Heckert-Gebiet. Und so stellte sich in der Stadt die Frage, wie der „NSU-Komplex“ aufgearbeitet werden soll und vor allem, wie ein würdiges Erinnern an die Opfer gelingen kann.
Mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr bot sich in Chemnitz die Gelegenheit, ein erstes NSU-Dokumentationszentrum zu initiieren. Im Mai 2025 wurde der Erinnerungs- und Lernort „Offener Prozess“ im Zentrum der Stadt in Anwesenheit Überlebender und Angehöriger feierlich eröffnet.
Herzstück ist dabei eine Ausstellung, die die Opfer der Mordanschläge in den Fokus rückt und durch persönliche Gegenstände Nähe zu ihnen schafft. Gleichzeitig gibt es Informationen, aber auch künstlerische Auseinandersetzungen zum „NSU-Komplex“, bei denen auch das Unterstützernetzwerk des Kerntrios unter die Lupe genommen wird, ebenso wie die nach wie vor noch nicht vollständige Aufarbeitung.