Die Duisburger Rheingold-Brauerei feiert auf dem Weihnachtsmarkt eine doppelte Premiere. Sie ist in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt. Zudem schenkt sie ein einzigartiges Getränk aus, das es auf dem Weihnachtsmarkt kein zweites Mal gibt. In den typisch roten Tassen landet nämlich Glühbier statt -wein.
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Das Bier wird frisch angesetzt. „Man kann fertiges kaufen, aber das sind eher Kopfschmerzbiere, die eklig süß sind. Wir haben in unserer Braueralchemistenküche ausprobiert, welche Zutaten ins Bier passen“, erklärt Jens Lobert. Sechs, sieben Varianten sind so entstanden und wurden ausgiebig getestet. Die Details sind streng geheim. So viel sei verraten: Ein Rezept aus saisonalem Doppelbock, Kirschsaft, Zitrone, Sternanis, Zimtstangen, Nelken und ein bisschen Zucker hat dann das Rennen gemacht. „Das Geheimnis ist, dass man es nicht zu lange kochen lässt, sonst wird es bitter“, sagt Lobert. Etwa sechs Prozent Alkohol hat das Getränk.
Duisburger Brauerei bietet Glühbier für 4,50 Euro an

Der Sud wird frisch angesetzt.
© FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann
Mitarbeiter Francisco Chavez gibt alle Zutaten in einen großen Topf. Langsam köchelt der Sud. Das Angebot wird immer beliebter, auch wenn der eine oder andere erst einmal skeptisch ist. „Glühbier, sowas hab‘ ich ja noch nie gehört“, sagt eine Passantin und große Fragezeichen stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Chavez klärt auf, was alles drin ist.
Hubertus Eisenbart ist da aufgeschlossener. Glühbier kennt er aus dem Erzgebirge. Gemeinsam mit seiner Frau und Elke Kleinpaß traut er sich und ordert zwei Becher. 4,50 Euro kostet dieser, plus Pfand. Nicht zu süß sei es. Ein anderer Gast vergleicht: „Man merkt richtig, dass es Bier ist. Und es schmeckt sogar noch, wenn es nicht mehr ganz heiß ist.“

Das Rezept für Glühbier hat das Rheingold-Team selbst entwickelt.
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Elke Kleinpaß stammt aus Rheinhausen. „Als Kind haben wir mit der Schule mal einen Ausflug zur Rheingold-Brauerei gemacht“, erinnert sie sich. Damals gab es natürlich kein Bier für die Schüler. Später verschwand die Marke aus dem Stadtbild. Dass sie vor einiger Zeit wiederbelebt wurde, hatte sie schon gehört. Nun freut sie sich über das Wiedersehen. Der Ausflug zum Weihnachtsmarkt ist für sie und ihre Begleiter Pflichtprogramm. „Wir sind nicht die großen Käufer, aber etwas Trinken oder Essen gehört dazu.“ Hubertus Eisenbart befindet: „Schmeckt gut, kann man trinken.“
Mittlerweile hat das Rheingold übrigens auch internationale Fans. Per E-Mail kündigten sich jüngst zwei Briten aus Manchester an, die von dem Bier erfahren haben. Jens Lobert lotste sie zum Weihnachtsmarkt. Und dort fanden sie Gefallen am deutschen Bier. Vom frisch gezapften kalten Gerstensaft probierten sie sich zur warmen Variante durch. Und später ging’s für die beseelten Besucher von der Insel noch zur Bierbude.
Bier-Fans aus Großbritannien sind begeistert
Mitarbeiter Christian von der Heide und die restliche Crew sind zufrieden mit dem Stand. „Die Stimmung ist gut unter den Marktbeschickern. Wir haben nette Nachbarn und die Besucher freuen sich auch, wenn sie zwischendurch mal ein Bierchen bei uns trinken können.“ Vor allem an den Freitagen und Samstagen sind viel Grüppchen unterwegs. Und vielleicht wird es in der Rheingold-Hütte auch mal ein DJ-Set geben.