• In immer mehr Berliner Kiezen muss ein Parkticket gezogen werden
  • Ab dem 1. Dezember kommen neue Zonen hinzu
  • In Teilen von Charlottenburg-Wilmersdorf & Neukölln braucht es dann einen Parkschein oder einen Anwohnerparkausweis
  • Die Karte zeigt, welche Bereiche betroffen sind

Kostenlos parken? In immer mehr Straßen und auf immer mehr Parkplätzen in den Berliner Bezirken gehört das inzwischen der Vergangenheit an. Und die Orte, an denen das Auto nur noch mit Parkschein oder Parkausweis abgestellt werden darf, werden immer mehr. Betroffen sind unter anderem Kieze in Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg.

Charlottenburg-Wilmersdorf: Sechs neue Parkzonen ab Dezember

Im Westen der Hauptstadt fallen ab dem 1. Dezember 2025 in gleich sechs weiteren Kiezen Parkgebühren an. Betroffen sind die Gebiete rund um Amtsgerichtsplatz (Zone 130), Lietzensee (Zone 131), Halensee (Zone 128), Droysenstraße (Zone 129), Hochmeisterplatz (Zone 127) und Eisenzahnstraße (Zone 126). Wer dort wohnt, kann für 10,20 Euro im Jahr eine Parkvignette beantragen.

Alle anderen müssen zahlen – und zwar für jede Minute. Wie hoch der Tarif ausfallen wird, steht noch nicht fest. In den bisher bewirtschafteten Teilen von Charlottenburg-Wilmersdorf kostet das Parken zwei Euro pro Stunde. Fällig wird die Gebühr werktags zwischen 9 und 20 Uhr sowie sonnabends bis 18 Uhr.

Neue Parkzonen in Charlottenburg-Wilmersdorf ab Dezember 2025. 

Neue Parkzonen in Charlottenburg-Wilmersdorf ab Dezember 2025. 
© Berliner Morgenpost Infografik | C. Schlippes

Das Bezirksamt hatte bereits 2022 beschlossen, die Bewirtschaftung flächendeckend innerhalb des S-Bahn-Rings auszuweiten. Derzeit sind dort erst rund 54 Prozent der Flächen gebührenpflichtig.

Neukölln: Neue Parkzone im Rollbergkiez

Auch in Neukölln wird das Parken teurer. Zum 1. Dezember 2025 startet dort die neue Parkzone 101 im Rollbergkiez, zwischen Karl-Marx-Straße und Hermannstraße. Gäste müssen künftig vier Euro pro Stunde zahlen.

Das Bezirksamt will so die Parksituation für Anwohner verbessern. Die neue Zone schließt direkt an die bestehenden Bereiche im Donau- und Flughafenkiez an. Wer dort wohnt, kann seinen Bewohnerparkausweis für 10,20 Euro im Jahr online beantragen.

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Mit der Einführung der neuen Zone setzt Neukölln seine Strategie fort, die Parkraumbewirtschaftung schrittweise auf den gesamten Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings auszudehnen. Nach dem Rollbergkiez soll künftig auch Rixdorf folgen.

Ein Verkehrsforscher forderte zuletzt höhere Parkgebühren in Berlin.

Friedrichshain-Kreuzberg: Zwei neue Zonen ab 2026

Ab April und Juni 2026 weitet auch Friedrichshain-Kreuzberg die Parkraumbewirtschaftung aus. Neu hinzukommen die Friedenstraße (Zone 58) und das Alexandrinenviertel (Zone 68). In diesen Bereichen darf künftig nur noch mit Parkschein oder Parkausweis geparkt werden. Anwohner erhalten auf Antrag einen Bewohnerparkausweis, Betriebe können eine Betriebsvignette beantragen, Handwerksbetriebe einen Handwerkerparkausweis.

Das Bezirksamt informiert am 20. November 2025 in einer digitalen Veranstaltung über die neuen Regelungen. Parkscheine sollen sowohl an Automaten als auch digital per App erhältlich sein. Wie viel diese kosten, ist allerdings noch nicht bekannt.

Ziel: Mehr Sicherheit, weniger Dauerparker

Die Bezirke betonen, dass es bei den neuen Parkzonen nicht allein um Einnahmen geht. Ziel sei, die Lebensqualität in den Kiezen zu erhöhen, den Lieferverkehr zu erleichtern und Falschparken in zweiter Reihe zu verringern. Besonders in der City West klagen Anwohner über Dauerparker, die die Straßen blockieren. Gewerbetreibende wiederum hoffen auf mehr freie Flächen für Lieferfahrzeuge.

Politisch ist das Thema umstritten. Die FDP wirft den Bezirken vor, mit neuen Parkzonen Haushaltslöcher stopfen zu wollen. Die Linke spricht von einem „Verlustgeschäft“, da die Kosten für Personal und Automaten hoch seien. Laut Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich der Erlös aus den Automaten in den vergangenen Jahren jedoch mehr als verdoppelt, auf zuletzt 8,4 Millionen Euro.