Parteichef Felix Banaszak hat auf dem Bundesparteitag der Grünen dafür geworben, alle Schichten der Bevölkerung beim Thema Klimaschutz anzusprechen. Wörtlich sprach Banaszak davon, die Menschen für eine „Mitmach-Ökologie“ gewinnen zu wollen.
Ein zentrales Thema seiner Rede war die Frage, wie Klimaschutzvorhaben sozial gerecht umbesetzt werden können. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten
korrigieren, „aber der soziale Anspruch, der muss hoch“, sagte Banaszak. Die Grünen sollten emotionale Heimat sein für viele
Menschen, auch für Paketboten und Drogeriemarkt-Kassiererinnen.
Menschen mit geringem Einkommen will Banaszak beim Klimaschutz stärker entlasten. Deshalb fordern die Grünen die schnelle Einführung eines Klimageldes. Davon würden besonders Menschen mit
niedrigeren Einkommen profitieren. Die Förderung etwa für Wärmepumpen soll stärker sozial gestaffelt werden. Außerdem müsse man die Probleme von Mieterinnen und Mietern in den Großstädten ernst nehmen.
Die Rechnung für notwendige Schritte beim Klimaschutz müssten diejenigen
bezahlen, die sich das leisten könnten. Das sei auch deshalb gerecht,
weil diese mit ihrem Lebensstil deutlich mehr zur Erderwärmung
beitrügen, argumentierte Banaszak.
„Es geht nicht um Flugscham“
Banaszak forderte seine Partei auf,
Menschen beim Thema Klimaschutz emotional stärker mitzunehmen.
Es gehe nicht um Flugscham, wenn eine Familie einmal im Jahr nach
Mallorca fliege, oder um Kritik am Stolz auf das eigene Auto. Es gehe um
eine „Klimapolitik für alle“ und darum, den Menschen Hoffnung auf eine
gute Zukunft zu geben.
Die Bundesregierung um Kanzler Friedrich Merz (CDU) kritisierte Banaszak deutlich. Merz wolle vor
allem „das Alte bewahren“.
Wer die Zukunft in der Vergangenheit sucht, der wird sie da nicht finden.
Grünen-Chef Felix Banaszak in Richtung Bundesregierung
Friedrich Merz sei ein „Kanzler des übervollen Mundes und
der leeren Hände“, fügte Banaszak hinzu.
Banaszak sagt fossiler Lobby „den Kampf an“
Zugleich beklagte Banaszak
das gesunkene Interesse auch von jungen Menschen am Thema Klimaschutz. Aus seinen Gesprächen mit Jugendlichen
habe er gelernt, dass Gründe dafür unter anderem der erstarkende
Rechtsextremismus, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die steigenden Preise.
© Lea Dohle
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Als weiteren Grund nannte Banaszak aber auch die Lobbyarbeit fossiler Interessengruppen. „Diesem
fossilen Lobbyismus sagen wir heute den Kampf an“, sagte der
Grünen-Parteichef vor den gut 800 Delegierten.
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