Berlin – Was früher nur selten passierte, etabliert sich zunehmend im Berliner Alltag: Auf den Straßen wird scharf geschossen. Die Polizei berichtet jetzt von einem neuerlichen Zwischenfall am Donnerstag.

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Gegen 16.20 Uhr riefen Zeugen Polizei und Rettungskräfte zu einer verletzten Person am Alexanderplatz. Ersten Erkenntnissen nach waren dort zuvor zwei Personengruppen zunächst verbal aneinandergeraten.

Plötzlich soll ein Mann aus der größeren Gruppe eine Pistole gezogen und auf die Kontrahenten gefeuert haben. Anschließend drückte er die Waffe einem Komplizen in die Hand, der in der Folge weiter auf die Gruppe schoss. Nach den Schüssen flüchteten die Schützen. Ein 25 Jahre alter Mann wurde leicht am Bein verletzt und kam ins Krankenhaus. Er war offenbar bei der Flucht gestürzt. Zu welcher Gruppe er gehörte, ist noch unklar.

Mehr zum ThemaAutos nach Schüssen zur Fahndung ausgeschrieben

Zivilfahnder waren unmittelbar nach der Tat am Ort und stellten dort eine Patronenhülse sicher. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurden zwei Fahrzeuge identifiziert und zur Fahndung ausgeschrieben, die einem 23-Jährigen zugeordnet werden konnten – er soll laut Polizei einer der Täter sein.

Gegen 22.35 Uhr wurde einer der Wagen an der Karl-Marx-Allee und wenig später der andere an der Carola-Neher-Straße gestoppt. Dabei trafen die Beamten unter anderem auf den 26 Jahre alten Bruder des 23-jährigen Tatverdächtigen und nahmen diesen fest, nachdem sie im Fahrzeug Geld im hohen dreistelligen Bereich sowie Betäubungsmittel aufgefunden und sichergestellt hatten.

Drogen bei Wohnungsdurchsuchungen entdeckt

Ein Staatsanwalt unterschrieb wenig später Durchsuchungsbeschlüsse, dann wurden zwei Wohnungen in Kreuzberg und Hellersdorf durchsucht. Bei diesen handelt es sich um die Melde- und Aufenthaltsanschrift des 23-Jährigen – er selbst wurde nicht angetroffen, auch die Waffe blieb verschwunden.

Am Abend durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in Berlin

Am Abend durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in Berlin

Foto: Carsten Rehder/dpa

Dennoch war der Besuch der Polizei lohnenswert: Vier Kilogramm Amphetamin, rund ein Kilogramm Ketamin, etwa ein Kilogramm Kokain, rund zwei Kilogramm einer synthetischen psychoaktiven Substanz, je etwa ein Kilogramm Ecstasytabletten und kristallines Ecstasy sowie rund 550 Tabletten wurden sichergestellt. Zudem wurden auch Geld im fünfstelligen Bereich und Falschgeld sichergestellt. Weiterhin trafen die Kräfte einen 28-Jährigen in einer der Wohnungen an und nahmen ihn fest. Die beiden Männer wurden in ein Polizeigewahrsam gebracht.

Gegen die Männer besteht der Verdacht des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln, des Inverkehrbringens von Falschgeld sowie des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Die weiteren Ermittlungen im Zusammenhang mit den Schüssen wurden von einem Fachkommissariat der Polizeidirektion 5 (City) übernommen.