Washington – US-Präsident Donald Trump (79) hat Fluggesellschaften am Samstag angewiesen, den Luftraum über Venezuela als geschlossen zu betrachten.

„An alle Fluggesellschaften, Piloten, Drogenhändler und Menschenhändler: Bitte betrachten Sie den Luftraum über und um Venezuela als vollständig gesperrt“, sagte Trump in einem Beitrag auf Truth Social.

Deutet damit Trump einen Kriegsbeginn an?

► Trumps Äußerungen erfolgten etwa eine Woche, nachdem die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA Fluggesellschaften vor Flügen über Venezuela gewarnt hatte. Danach hatten sechs Airlines ihre Verbindungen nach Venezuela gestrichen: die spanische Iberia, die portugiesische TAP, die chilenische Latam, die kolumbianische Avianca und die brasilianische GOL.

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Die Warnung erfolgte vor dem Hintergrund der verstärkten US-Militärpräsenz in der Karibik. Flugzeuge, die das Gebiet durchquerten, sollten „Vorsicht walten lassen“, hieß es von der FAA. Als Grund nannte die Behörde die „sich verschlechternde Sicherheitslage und die verstärkten militärischen Aktivitäten in oder um Venezuela“.

Direktflüge von US-amerikanischen Passagier- und Frachtfluggesellschaften nach Venezuela wurden seit 2019 eingestellt, einige Fluggesellschaften überfliegen das Land jedoch weiterhin auf ihren Südamerika-Routen, wie Reuters berichtet.

Was war passiert, dass es überhaupt dazu kam?

Mehr zum Thema

► Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt – nach eigenen Angaben, um den Drogenhandel zu bekämpfen. Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach US-Angaben bislang mehr als 80 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe versenkt.

Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro (63) vermutet dagegen US-Pläne zu seinem Sturz.

Am Freitag berichtete die „New York Times“, dass inmitten wachsender militärischer Spannungen zwischen Washington und Caracas der US-Präsident und sein venezolanischer Kollege miteinander telefoniert hätten. Die beiden Staatschefs hätten bei dem Telefonat ein mögliches Treffen in den USA besprochen. US-Außenminister Marco Rubio (54) nahm demnach ebenfalls an dem Telefongespräch teil.