Paris (Frankreich) – Für die Zuschauer in einem bekannten Kino in Paris blieb es nicht beim Horror auf der Leinwand: Während US-Schauspiel-Star Sigourney Weaver (76) im Film mit einem Alien kämpfte, fielen Heerscharen von Bettwanzen über das Publikum her.
In der Vorstellung lief „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ von 1979, Action-Heldin Sigourney Weaver war sogar live vor Ort, als Stargast in der renommierten La Cinémathèque Francaise in Paris im 12. Arrondissement.
Doch das Kribbeln, das viele Besucher dann plötzlich erfüllte, war echt.
Eine unter dem Mikroskop vergrößerte Bettwanze: Die Schädlinge fielen über das Filmpublikum her
Foto: Macroscopic Solution/Adobe Stock
Parasiten krochen aus den Sitzen
Aus den Ritzen der Sitze krochen Heerscharen von Bettwanzen, krabbelten über die Kleidung der Besucher und bissen zu. Viele Betroffene machten die Peinlichkeit hinterher öffentlich, posteten Bilder ihrer blutigen Bissstellen auf X. „Man sah sie über Sitze und Kleidung laufen“, sagte Kinobesucher Madani Bendjellal der Zeitung „Le Parisien“ über den Vorfall, der sich bereits am 6. November ereignete.
Von den Schädlingen befallen sind drei Kinosäle und ein vierter Raum, der für Bildungsveranstaltungen genutzt wird. Das berichten französische Medien.
Sigourney Weaver am 6. November im renommierten Filminstitut in Paris – kurz vor den Bettwanzen-Attacken
Foto: KCS Presse/IMAGO
Das französische Filminstitut geht jetzt rigoros gegen die Krabbler vor: Alle Sitze werden demontiert und danach mit 180 Grad heißem Trockendampf behandelt. Auch die Teppichböden werden komplett behandelt.
Mehr zum ThemaDas Kino macht erst einmal dicht
Bis die Blutsauger beseitigt sind, macht das Kino für einen Monat dicht. Nicht die erste Aufregung um Bettwanzen: Schon 2023 wurde Frankreich von den Schädlingen geplagt, Ausgangspunkt war auch hier ein Kino.
Das sind Bettwanzen
Bettwanzen sind kleine, flache, rötlich-braune Insekten (etwa so groß wie ein Apfelkern), die sich vom Blut von Menschen und Tieren ernähren – vor allem nachts. Tagsüber sind sie kaum zu sehen, aber u. a. auf Matratzen hinterlassen sie Kotspuren. Sie sind nicht gefährlich, aber sehr lästig, schwer zu bekämpfen und verursachen juckende Quaddeln auf der Haut ihrer Opfer.