Der frühere US-amerikanische Profi-Golfer und zweimalige Major-Turnier-Gewinner Frank Urban, genannt „Fuzzy“ Zoeller ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Das teilten der nationale Golfverband USGA und die PGA Tour mit. Seinen Spitznamen erhielt er wegen der Anfangsbuchstaben seines Vor-, Mittel- und Nachnamens.
Zoller wurde 1979 der zweite Golfer, der gleich bei seinem Masters-Debüt triumphierte. 1984 gewann er auch die US Open und holte damit seinen zweiten Titel bei einem Major-Turnier. Darunter versteht man die vier wichtigsten Turniere im Golfsport.
US-Präsident und Golf-Fan Donald Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Es ist sehr traurig zu hören, dass der hoch angesehene und beliebte Profi-Golfer Fuzzy Zoeller verstorben ist.“ PGA-Tour-Kommissar Jay Monahan würdigte den Ex-Profi als „wahres Original“. Zoeller, der zwischen seinen Schlägen meist pfeifend über die Golfplätze ging, sei für „seine gesellige Art und seinen Humor“ bekannt gewesen, ließ der Golfverband USGA wissen.
Tiger Woods rassistisch beleidigt
Beim Masters 1997 vergriff er sich allerdings bei einem vermeintlichen Scherz über den schwarzen Profi Tiger Woods, der damals den ersten seiner 15 Major-Titel gewann und später der erfolgreichste Golfspieler aller Zeiten wurde. „Er macht das richtig gut, ziemlich beeindruckend“, sagte Zoeller. „Ihr wisst also, was ihr macht, wenn er hier reinkommt? Ihr klopft ihm auf die Schulter, gratuliert ihm und sagt ihm, er solle nächstes Jahr bitte kein Brathähnchen servieren. Oder Grünkohl oder was auch immer zum Teufel sie servieren.“
Diese Worte wurden rassistisch gedeutet. Unter weißen Amerikaner gibt es das Vorurteil, Afroamerikaner würden sich hauptsächlich von frittiertem Huhn und Kohl ernähren. Nach heftigen Protesten auch bei seinen Sponsoren entschuldigte sich Zoeller bei Woods, der dies auch annahm. Dennoch erhielt Zoeller nach eigenen Worten jahrelang Morddrohungen.
„Ich habe oft geweint. Ich habe mich unzählige Male für die scherzhaft gemeinten Worte entschuldigt, die einfach nicht mein wahres Ich widerspiegeln“, sagte Zoeller später in einem Interview mit dem Portal Golf Digest. „Ich habe Hunderte von Freunden, darunter auch People of Color, die das bestätigen können. Dennoch habe ich mich damit abgefunden, dass dieser Vorfall niemals vergessen werden wird.“
Nach dem Karriere-Ende entwarf Zoeller Golfplätze. Zuletzt war es ruhig um ihn geworden. Er hatte sich aus der Golfszene zurückgezogen, um sich um seine schwer an Demenz erkrankte Ehefrau zu kümmern. Sie starb 2021. Mit ihr hatte Zoeller drei Kinder.