Mit dem vierten frühen 0:1 in Folge zeichnet sich aber ein aus Sicht der Bayern unangenehmes und äußerst riskantes Muster ab. Es ist ein äußerst gefährlicher Trend für den Rekordmeister. Schließlich kann man sich – wie schon in London und Berlin zu beobachten war – keinesfalls darauf verlassen, dass man die Spiele dann trotzdem noch dreht und am Ende sogar gewinnt.

Von t-online darauf angesprochen, ob ihm und den Bayern dieser negative Trend Sorgen bereite, antwortete Präsident Herbert Hainer überraschend forsch und sagte mit einem Lachen: „Ganz im Gegenteil. Ich denke, wenn wir in der Zukunft wieder führen von Anfang an, wird es noch leichter.“ Gleichzeitig mahnte Hainer: „Aber wir müssen zukünftig auch von der ersten Minute an da sein.“

Es sei ein „zähes Spiel“ gewesen, „wir mussten lange kämpfen“, räumte der 71-Jährige ein, „aber auf der anderen Seite zeigt es die Moral der Mannschaft, dass sie an sich glauben und dann auch zum Schluss das Spiel noch drehen.“ Er könne sich noch an die vergangenen Saisons erinnern, so Hainer. „Da haben wir aufgehört zu spielen und solche Spiele eben nicht mehr gewonnen.“

Sportdirektor Christoph Freund ist der negative Trend der vergangenen Partien aber ebenfalls nicht entgangen. Es sei jetzt „bei einigen Spielen“ so gewesen, dass man in Rückstand geraten sei, so Freund. „Natürlich ist es dann ein bisschen schwieriger, aber es werden wieder Spiele kommen, wo wir in Führung gehen. Dann geht es ein bisschen leichter von der Hand“, sagte Freund. „Aber ich liebe solche Siege auch.“

Mit den drei Punkten gegen St. Pauli vergrößerten die Bayern ihren Vorsprung in der Bundesligatabelle auf ihren ärgsten Verfolger RB Leipzig, das am Freitag beim 0:0 in Gladbach gepatzt hatte, letztlich sogar auf acht Punkte. In der Meisterschaft sind die Bayern also weiterhin klar auf Titelkurs. Und, wenn es nach Kapitän Manuel Neuer geht, nicht nur da.

„Wir hatten jetzt mit dem Unentschieden und der Niederlage in Arsenal ein kleines Down“, räumte Neuer ein. „Aber grundsätzlich läuft es bei uns in der Mannschaft und wir glauben an den Erfolg in der Saison. Wir versuchen, alles zu erreichen.“ Dafür sollten die Bayern ihren Negativtrend mit den frühen Gegentreffern allerdings schnellstmöglich stoppen. Ansonsten könnte sie das schon am Mittwoch bei Union Berlin den ersten Titel kosten.