Bielefeld. Es war nicht anders zu erwarten: Kaum hatte sich die Euphorie nach dem siegreichen Halbfinale gegen Bayer Leverkusen Anfang des Monats gelegt, schmiedeten die Sänger des Bielefelder Shanty-Chores „Shantallica“ ganz große Pläne. Sie besorgten sich Final-Tickets für das Olympiastadion am 24. Mai, und um dort nicht unvorbereitet erscheinen zu müssen, bastelten sie in den vergangenen Wochen an einer neuen Arminia-Hymne.
„Wir sind Arminen“ heißt dieser stadiontaugliche Gassenhauer, ein schmissiger Mitsing-Song für die Fangemeinde. Die „eingedeutschte“ Version des italienischen „Sarà perché ti amo“, ein Millionenseller aus den 80ern, stand Pate für „Wir sind Arminen“.
Der Song wird vor jedem Heimspiel des italienischen Top-Clubs AC Milan (dümpelt in der laufenden Saison im Mittelfeld der Serie A) gespielt, und die 75.000 Zuschauer im Giuseppe-Meazza-Stadion grölen den Song vor jedem Spiel mit.
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Bielefelder bemühen sich um die Rechte für den Song
„Wir haben unmittelbar nach dem überraschenden Einzug ins Pokalfinale darüber nachgedacht, dass wir jetzt etwas Besonderes machen müssen“, erklärt Andreas Mamerow, seines Zeichens 1. Wachoffizier an Bord des Schlachtschiffs Shantallica, „und die Stimmung im Mailänder Stadion hat uns schon immer begeistert. Die Entscheidung für ,Sarà perché ti amo ist uns dann leichtgefallen“.
Mamerow erklärt die Hindernisse, um an die Rechte für den Song zu kommen – und das in Rekordzeit: „Es ist keine Cover-Version, das wäre relativ einfach. Wir haben ja einen komplett anderen Text, das mussten wir klären mit den italienischen Urhebern.“ Die spontane Idee, entstanden im Siegestaumel beim Verlassen der Alm, hat geklappt. Mamerow: „Lars Wetzel hat das Stück in nur einem Tag umgedichtet, Arthur Giesbrecht und Markus Eberhard haben die musikalische Leitung übernommen, das ging alles sehr schnell – musste es auch, wir brauchten die Einwilligung aus Italien.“
Musikalischer Liebesbrief an Arminia Bielefelds Finaltraum
Die singenden Klabautermänner wurden zusammengetrommelt ins legendäre Shantallica-Haus am Fuße der Sparrenburg. Der Rest ist schon jetzt, keine 24 Stunden nach Veröffentlichung des Stücks, eine Erfolgsgeschichte. Allein auf Instagram wurde der Song in kürzester Zeit bereits 35.000 Mal abgerufen, Facebook, Youtube und all die anderen Kanäle noch gar nicht mitgerechnet.
„Es ist ein musikalischer Liebesbrief an Arminia Bielefelds Finaltraum“, heißt es von Shantallica, und weiter: „Es ist mehr als nur ein Song, es ist unser Beitrag zur Geschichte – für den Verein, die Stadt und alle, die immer an den Traum geglaubt haben.“
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40 Bielefelder Shantys entern das Berliner Olympiastadion
Der Traum geht weiter, glaubt man den Textzeilen bei „Wir sind Arminen“, denn da heißt es: „Am nächsten Morgen, wenn wir gewonnen haben, weiß ganz Europa: Jetzt kommen die Ostwestfalen!“
Der Traum geht auch weiter bei den Shantys. Mit 40 Mann werden sie das Olympiastadion entern. Im Vorfeld des Finalspiels haben sie in Berlin noch ein paar Auftritte. Und dann, als amtierender Pokalsieger, startet Europa für Shantallica 360 Kilometer weiter, Kurs Nordwest, beim weltweit größten Heavy-Metal-Festival in Wacken. Spätestens dann wehen rund um den Globus schwarz-weiß-blaue Fahnen.
Der Überblick: 10 Arminia-Lieder, die Bielefelder Fans kennen sollten