Eine scheinbar große Aktion gegen Sexismus, die viel Aufmerksamkeit bekam: Das Fanbündnis „RWE für Toleranz“ hatte vor der Partie gegen Energie Cottbus am vergangenen Wochenende zu einer Aktion gegen Sexismus aufgerufen.
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Das Bündnis hatte Frauen dazu animiert, während der ersten 19 Minuten und sieben Sekunden bewusst in die ersten Reihen der Westtribüne zu gehen. Dort wollten sie zeigen, dass auch Frauen mitten in der Kurve einen Platz haben. Die Aktion verpuffte jedoch, kaum ein Fan beteiligte sich, es gab weder Banner noch Plakate.
„RWE für Toleranz“ wurde von Duisburger Ultras gegründet
Eine Woche später steht die Aktion unter einem ganz anderen Licht: Denn hinter dem Fanbündnis stand nie eine Vereinigung Essener Anhänger, sondern die Duisburger Ultra-Gruppierung „Proud Generation“. Am heutigen Samstag entrollten die Duisburg-Ultras im Rahmen des Heimspiels gegen Alemannia Aachen mehrere Banner, auf denen diese Aktion aufgelöst wurde. Sie übernahmen damit die Verantwortung für die öffentliche Irreführung.

Im Wortlaut: „Auf Flyern verhasste Szenen kopieren. Im Block dann Angst zu blamieren? Frau Görke und die „stolze Generation“ grüßen die Westtribüne Essen und auch alle Knechte in der Redaktion.“
Rot-Weiss Essen: MSV-Ultras stecken hinter „Initiative“
Zur Erklärung: Unter dem Namen Melanie Görke wurden die Anfragen der Redaktionen bezüglich der Aktion und des Fanbündnisses beantwortet. Über die Aktion und das Bündnis wurde deutschlandweit berichtet. Auch diese Redaktion holte sich via Fragenkatalog die Informationen ein und stand per E-Mail im Austausch mit einer vermeintlichen Frau Görke.
Auch die Homepage von „RWE für Toleranz“ wurde im Laufe des Samstags abgeändert. Das eigentliche Statement wurde geschwärzt und ist nur noch im Hintergrund zu erkennen. Nun ist im Vordergrund das Logo der Duisburger Ultra-Gruppierung „Proud Generation“ zu sehen sowie deren Schriftzug.