Ein Aufseher schließt eine Tür in einem Jugendheim in Hamburg ab.

AUDIO: CDU fordert geschlossenes Jugendheim (1 Min)

Stand: 30.11.2025 15:05 Uhr

Die Hamburger CDU fordert die Wiedereinführung eines geschlossenen Heims für kriminelle Kinder und Jugendliche. Über einen entsprechenden Antrag soll im Dezember die Bürgerschaft entscheiden.

Bei der Betreuung junger Intensivtäter klaffe in Hamburg eine Lücke, findet der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Richard Seelmaecker. Er nennt zwei Beispiele, die im vergangenen Jahr für Furore gesorgt haben: Ein elfjähriger Serieneinbrecher und ein gewalttätiger 14-Jähriger mussten rund um die Uhr von der Polizei bewacht werden. Fürs Gefängnis waren sie zu jung und es gab keinen anderen Ort.

Neue Einrichtung geplant – aber ohne gesicherten Bereich

Dem rot-grünen Senat wirft die CDU vor, das Thema seit Jahren zu verschleppen. Eine Kritik, die auch die Deutschen Polizeigewerkschaft übt. Tatsächlich ist eine neue Einrichtung in Groß Borstel geplant. Sie soll Intensivbetreuung zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie bieten. Die gesicherte Unterbringung von Intensivtätern sei dort aber nicht vorgesehen, bemängelt Seelmaecker.

Keine gesicherte Unterbringung in Hamburg mehr

Ein eigenes geschlossenes Heim hatte Hamburg bis 2008 in der Feuerbergstraße. Die geschlossene Unterbringung dort wurde nach fünf Jahren wieder dichtgemacht. Ein Untersuchungsausschuss arbeitete Ausbrüche, pädagogische Fehler und den Vorwurf von Medikamentenmissbrauch auf. Anschließend schickte Hamburg Jugendliche in die Haasenburg-Heime nach Brandenburg, die nach Misshandlungsvorwürfen 2013 geschlossen wurden. Seitdem gibt es keine gesicherte Unterbringung in Hamburg mehr.

Das Gebäuder des Hamburger Kinder- und Jugendnotdienstes in der Feuerbergstraße.

Die Zahl der Polizeieinsätze in der Kriseneinrichtung für Kinder und Jugendliche hat 2025 stark zugenommen. Das zeigen neue Zahlen des Senats.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.11.2025 | 15:00 Uhr