Unter dem Motto „Geschenke.Wein.Genuss“, findet jetzt im leerstehenden Gebäude von Sport Scheck in der Wiesbadener Fußgängerzone ein neuer Adventsmarkt statt. Bürgermeisterin Christiane Hinninger und Baudezernent Andreas Kowol (beide Die Grünen) erhoffen sich von dieser Art der Zwischennutzung positive Impulse für die Innenstadt. „Es ist ein Ort, an dem man unabhängig vom Wetter in Ruhe stöbern und verweilen kann“, sagt Hinninger bei der Eröffnung und zeigt sich überzeugt, dass der Markt sowohl regionale Anbieter als auch die umliegenden Geschäfte stärken könne.
Eine Vinothek ist zentraler Bestandteil des Marktes. Den Ausschank übernehmen Winzer aus dem Rheingau. Der gesamte Raum ist stimmungsvoll geschmückt: Weihnachtsbäume, Lichterketten und Schlitten erzeugen ein vorweihnachtliches Flair. Elia Visciani von der Salumeria bietet die italienische Spezialität Focaccia an und der Künstler Martin Perger seine Acrylmalereien. An diversen Ständen stehen Produkte und Geschenkideen rund um das Weihnachtsfest zur Auswahl. Der Pop-up-Markt belegt den vorderen Teil des Erdgeschosses und lädt einfach dazu ein, eine Pause zu machen. Große Fässer als Tische und hölzerne Sitzbänke verbreiten einen durchaus rustikalen Charme.
30.000 Euro kostet der neue Adventsmarkt
„Wir wollten dieses Gebäude dringend wiederbeleben und bespielen“, nennt Citymanager Jens Ackermann als einen der Gründe für die Adventsmarkt-Initiative. Aus mehreren Ideen in Richtung „Kleinmarkthalle“ hat sich nach Angaben des Citymanagers das Konzept für den Pop-up-Adventsmarkt entwickelt, an dem sich mehrere Wiesbadener Gründer beteiligen. „Die vier Wochen sind jetzt auch eine Testphase, um zu sehen, wie viel Aufwand so ein Markt bedeutet und wie er von den Wiesbadenern angenommen wird“. Zudem zeige der Markt, wie Leerstand in der Innenstadt kreativ und positiv genutzt werden könne.
Das ehemalige Sport-Scheck-Gebäude in der Langgasse steht seit Frühjahr 2024 endgültig leer. In dem 1972 errichteten Gebäude waren auch schon Kaufhalle und Sportarena. Die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft SEG hatte das Gebäude Anfang dieses Jahres aus der Insolvenzmasse der österreichischen Signa-Holding erworben. Das vierstöckige Haus mit seinen rund 6000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll genutzt werden, um die Fußgängerzone zu revitalisieren und Teil des Masterplans City werden. Eine Machbarkeitsstudie der SEG sieht auch eine grundsätzliche Eignung als Standort für das Stadtmuseum vor, das bislang im Marktkeller untergebracht ist. Die Entscheidung soll nach der Kommunalwahl im März 2026 fallen.
Die Kosten für den neuen Adventsmarkt belaufen sich laut Ackermann auf rund 30.000 Euro. Sie werden aus dem Etat des Citymanagements gezahlt.
Der Pop-up-Markt ist montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr und bis zum 23. Dezember geöffnet. Es wird ein Einpackservice angeboten. Und wer Geschenke gekauft hat und diese bei einem Besuch des Sternschnuppenmarktes nicht mit sich herumtragen möchte, kann sie dort unentgeltlich in Verwahrung geben.