Nach heftiger Kritik an Öffnung nach Rechtsaußen

AfD: Familienunternehmer ziehen zurück

Aktualisiert am 30.11.2025 – 20:09 UhrLesedauer: 2 Min.

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Verbandschefin Marie-Christine Ostermann hat ihren Kurs revidiert. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Florian Gaertner/imago)

Heftige Kritik und Verbandsaustritte erntete der Verband der Familienunternehmer nach seiner Öffnung zur AfD. Nun vollzieht der Verband eine Kehrtwende.

Nach scharfer Kritik und dem Austritt vom Mitgliedsunternehmen hat der Verband der Familienunternehmer seine Position zum Umgang mit der AfD korrigiert. Die Einladung von AfD-Abgeordneten zu einem Parlamentarischen Abend habe sich als Fehler herausgestellt, teilte die Präsidentin Marie-Christine Ostermann am Sonntagabend nach Gremiensitzungen ihres Verbandes mit. „Wir müssen andere Wege der Auseinandersetzung finden, wie wir der AfD kritisch begegnen und gleichzeitig deutlich machen können, wofür wir stehen“, fügte sie hinzu.

In der Vorwoche war bekannt geworden, dass der Verband zu einer Veranstaltung im Oktober auch AfD-Politiker eingeladen hatte. Die Deutsche Bank hatte dem Verband daraufhin Räumlichkeiten in ihrer Repräsentanz in Berlin für weitere Veranstaltungen gekündigt. Mitgliedsunternehmen wie Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola hatten aus Protest gegen den neuen Kurs die Unternehmervereinigung verlassen.

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) warnte die Unternehmen vor einer Annäherung an die AfD. Die Wirtschaft muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Land, das zunehmend Polarisierung erfährt, seine Stabilität und seine Fähigkeit zu internationalen Erfolgen nicht stärkt, sondern schwächt“, sagte Dobrindt der „Mediengruppe Bayern“ und fügte hinzu. „Radikale Tendenzen führen zu internationaler Isolierung und nicht zu Wachstum.“

„Es ist das Gegenteil von dem passiert, was wir wollten. Wir haben Abgeordnete der AfD zum Parlamentarischen Abend eingeladen, damit sie auch von uns hören, dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet. Leider ist öffentlich – auch durch Äußerungen der AfD – der falsche Eindruck entstanden, dass wir die Partei stärken wollten“, hieß es nun am Sonntagabend in der Stellungnahme Ostermanns.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Wir distanzieren uns von Extremisten und lassen uns von ihnen nicht vereinnahmen. Wir erkennen an, dass sich diese Einladung als Fehler erwiesen hat und nicht zu dem geführt hat, was wir beabsichtigt haben.“ Nun wolle der Verband der Familienunternehmer in den nächsten Wochen und Monaten mit seinen Mitgliedern über den Umgang mit der AfD diskutieren. Man werde sich „auch in den kommenden Landtagswahlen klar und sichtbar gegen die AfD positionieren“.