Sota Kawasaki (1. FSV Mainz 05) im Zweikampf mit Johan Manzambi (SC Freiburg,

Stand: 30.11.2025 22:21 Uhr

Zum Abschluss des 12. Spieltags in der Fußball-Bundesliga besiegte der SC Freiburg den abstiegsbedrohten FSV Mainz 05. Die Rheinhessen sind nach dem achten sieglosen Spiel in Serie nun Tabellenletzter.

Zum Abschluss des 12. Spieltags in der Fußball-Bundesliga besiegte der SC Freiburg den abstiegsbedrohten FSV Mainz 05. Die Rheinhessen sind nach dem achten sieglosen Spiel in Serie nun Tabellenletzter.

Mit einer überzeugenden Leistung feierte der SC Freiburg am Sonntagabend (30.11.2025) gegen den krisengeplagten 1. FSV Mainz 05 einen verdienten 4:0-Heimsieg. Lukas Kübler brachte die Gastgeber vor 33.200 Zuschauern nach einer Ecke früh in Führung (12. Minute), Vincenzo Grifo erhöhte noch vor der Pause (26.) für den Sport-Club. Nur zwei Minuten später sah der Mainzer Paul Nebel die Rote Karte. Nach dem Seitenwechsel trafen dann noch Shootingstar Johan Manzambi (50.) und der eingewechselte Patrick Osterhage (90.) zum Endstand.

„Wenn die Mannschaft so konsequent die Vorgaben umsetzt, ist das schon schön, das von außen zu beobachten“, sagte ein sehr zufriedener SC-Trainer Julian Schuster nach der Partie im ARD-Interview. „Vor allem auch in Überzahl weiter auf die nächsten Tore zu gehen und wenig zuzulassen. Die Art und Weise und die Punkte sind sehr, sehr wichtig für uns.“

Potulski jüngster Mainzer Startelfspieler der Liga-Geschichte

Im Vergleich zum 0:0 unter der Woche in der Europa League bei Viktoria Pilsen wechselte Schuster auf drei Positionen – unter anderem durfte Manzambi von Beginn an ran. Schusters Gegenüber Bo Henriksen, der nach sieben sieglosen Liga-Spielen sowie der ersten Niederlage in der Conference League unter großem Druck stand, tauschte gleich auf neun Positionen. So musste er neben den gesperrten Dominik Kohr und Nadiem Amiri auch noch den verletzten Keeper Robin Zentner ersetzen. Für Zentner hütete Lasse Rieß das Mainzer Tor. Mit Kacper Potulski brachte Henriksen dazu den mit 18 Jahren und 42 Tagen nun jüngsten Mainzer Startelfspieler der Bundesliga-Geschichte.

Kübler und Grifo besorgen Freiburger Führung

Und Potulski stand bereits nach fünf Minuten das erste Mal im Mittelpunkt, als ihm Lucas Höler enteilte und dieser den Ball im Tor unterbrachte. Der vermeintliche Treffer zur Führung wurde jedoch nach Videobeweis wegen einer sehr knappen Abseitsposition Hölers von Schiedsrichter Daniel Schlager aberkannt. Sieben Minuten später konnte der Sport-Club aber dann tatsächlich jubeln. Nach einer Ecke von Grifo auf den ersten Pfosten köpfte Philipp Lienhart auf Rieß, der den Ball nicht kontrolliert klären konnte. Kübler stand goldrichtig und staubte mit seinem zweiten Saisontor zum 1:0 ab.

„Mut und Energie“ hatte Mainz-Trainer Henriksen von seiner Mannschaft gefordert, beides ließen die Rheinhessen in der Anfangsphase jedoch komplett vermissen. Freiburg kontrollierte das Spiel souverän und wagte sich immer wieder vor das Mainzer Tor. Keeper Rieß musste gegen Suzuki (19.) und Niklas Beste (21.) klären. In der 26. Minute war er aber erneut machtlos. Freiburg stürmte über die rechte Seite, wo Kübler sich im Zweikampf gegen Stefan Bell durchsetzte und den Ball auf Höler durchsteckte. Dieser drang in den Strafraum ein und legte für den mitgelaufenen Grifo auf, der ohne Mühe zum 2:0 einschob.

Nebel sieht glatt Rot

Und es kam noch dicker für die Mainzer. Nur zwei Minuten nach dem zweiten Gegentor wollte Paul Nebel im Mittelfeld einen Ball erlaufen, kam gegen Lienhart aber einen Schritt zu spät und traf den Freiburger mit offener Sohle am Schienbein. Schiedsrichter Schlager zögerte nicht lange und zeigte Nebel wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Es war bereits der fünfte Mainzer Platzverweis in der laufenden Saison.

Mainz lag also nicht nur mit zwei Toren zurück, sondern musste auch über eine Stunde in Unterzahl spielen und zog sich entsprechend immer weiter in die eigene Hälfte zurück. Freiburg kam sowohl aus dem Spiel heraus als auch über gefährlich geschlagene Eckbälle zu weiteren Chancen, traf vor der Pause aber trotz insgesamt 14 Torschüssen nicht noch einmal.

Manzambi macht für Freiburg alles klar

Aus der Pause kamen beide Teams unverändert – und auch am Spielverlauf änderte sich nichts. Der SC dominierte die Partie und belohnte sich erneut früh. Durch eine überforderte 05-Hintermannschaft kombinierten sich Suzuki und Manzambi mit einem Doppelpass hindurch, an dessen Ende der 20-jährige Schweizer aus der Drehung heraus links unten zum 3:0 abschloss. Rieß konnte dem Ball nur noch hinterherschauen.

Nach der klaren 3:0-Führung schaltete der Sport-Club zunächst ein paar Gänge zurück und eher in den Verwaltungsmodus. Schuster nutzte die Gelegenheit und brachte mit Christian Günter und Igor Matanovic zwei frische Kräfte, die nochmal für Schwung sorgen sollten.

Es war aber Niklas Beste, der das 4:0 liegen ließ. Nach einer harmlosen Mainzer Ecke konterte der SC über Grifo, der Beste bediente. Dieser lupfte über Rieß hinweg, sein Ball wurde von Kawasaki aber in letzter Sekunde noch von der Linie gegrätscht (72.). Auch der eingewechselte Matanovic hätte noch weiter erhöhen können (74.). Dazu wurde ein zweites Tor von Manzambi vom Videoschiedsrichter wegen einer Abseitsposition einkassiert (80.).

Mainz nun Tabellenletzter

Die dezimierten Mainzer brachten im zweiten Durchgang offensiv gar nichts zustande. In der 82. Minute musste SC-Torhüter Noah Atubolu zum ersten Mal überhaupt nach einer Mainzer Aktion eingreifen. Der zentrale Distanzschuss vom eingewechselten Andreas Hanche-Olsen stellte jedoch kein Problem für den Schlussmann dar. Die Freiburger hatten jedoch noch nicht genug. Matthias Ginter verlängerte eine Flanke von Günter an den ersten Pfosten, wo der eingewechselte Osterhage unbedrängt stand und mit seinem ersten Saisontor für den 4:0-Endstand sorgte. Durch den deutlichen Heimerfolg machen die Freiburger in der Tabelle einen Sprung und klettern mit nun 16 Punkten vom zwölften auf den achten Platz.

Für Mainz und Trainer Henriksen sieht die Lage nach der 0:4-Klatsche im Tabellenkeller zunehmend düster aus. „Es ist eine riesige Enttäuschung, dass wir nicht das umgesetzt haben, was unser Plan war“, zeigte sich Mainz-Kapitän Stefan Bell nach der Partie ratlos. „Es ist einfach individuell und mannschaftlich zu wenig.“ Es sei „keiner von uns im Moment in Topform“, so der Routinier weiter und fügte hinzu: „In diesem Spiel haben wir das Trainer-Team im Stich gelassen.“

Denn durch die Niederlage rutschen die Rheinhessen nach dem Last-Minute-Erfolg von Abstiegskonkurrent Heidenheim und der achten sieglosen Partie in Folge auf den letzten Tabellenplatz, wodurch die Kritik an Trainer Henriksen wohl noch lauter werden dürfte. Sportdirektor Niko Bungert ließ im Anschluss an das Spiel die Trainerfrage bei Mainz zunächst offen. „Wir werden die Lage kritisch analysieren und jede Ecke hinterfragen. Auf diese Art und Weise können wir nicht weitermachen“, sagte Bungert am SWR-Mikrofon und kündigte Gespräche noch für den Abend an.

Freiburg mit Heimspiel im Pokal, Mainz hat Pause

Während beim Krisenklub Mainz also zunächst Gespräche über den Verbleib von Trainer Henriksen anstehen, geht es für den SC Freiburg bereits am Mittwoch (03.12., 18 Uhr) mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Darmstadt weiter. In der Bundesliga müssen die Breisgauer am kommenden Samstag (06.12.) zum 1. FC Heidenheim reisen. Die Mainzer sind aus dem Pokal bereits ausgeschieden, eröffnen am Freitagabend (05.12., 20:30 Uhr) aber den nächsten Bundesliga-Spieltag mit einem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Sendung am So., 30.11.2025 21:27 Uhr, swr.de/sport: Torreportage zum 1:0 durch Lukas Kübler

Sendung am So., 30.11.2025 21:45 Uhr, SWR Sport, SWR

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