Der SC Magdeburg marschiert Richtung Meistertitel in der Daikin Handball-Bundesliga – und die Konkurrenz leistet sich einen Patzer nach dem anderen!
Nach den Unentschieden von Kiel in Eisenach und Flensburg gegen Gummersbach erwischt es diesmal den noch amtierenden Meister: Die Füchse Berlin verlieren zu Hause gegen den TBV Lemgo Lippe 33:34.
Für den Champion ist es nach dem 32:39 gegen Magdeburg und dem 38:39 gegen den HSV Hamburg schon die dritte Heimpleite in dieser Saison. Der superstarke TBV zieht am Meister vorbei, liegt in der Tabelle auf Rang vier.
Foto: BILD
Lemgo-Trainer Florian Kehrmann bei Dyn: „Das war eine der wenigen Hallen, wo ich als Trainer noch nicht gewonnen habe. Das ist dann schon auch was ganz Besonderes. Wir wussten, dass wir vielleicht zwei, drei Leute mehr auf der Bank haben, die helfen können.“
In der Anfangsphase schon ein ungewohntes Bild bei einem HBL-Spiel: Berlins Welthandballer Mathias Gidsel ist zwar gut, doch ein anderer Spieler ist noch besser. Was Lemgos Tim Suton zu Beginn macht, ist nahezu perfekt.
Immer wieder bricht er durch, macht vier Tore aus vier Würfen, liefert dazu zwei Assists, macht keinen Fehler. Dass der TBV nach 25 Minuten erstmals mit drei Toren vorne ist (15:12), liegt zu weiten Teilen an Suton, um den es immer wieder Nationalmannschafts-Diskussionen gibt. Zur Pause führt der Gast mit 16:14 beim Meister.
Diskussion im Handball: Regel rettet Torwart vor Eigentor
Quelle: DYN MEDIA29.11.2025
Bob Hanning bei Dyn: „Lemgo macht das wirklich exzellent, sie spielen immer wieder die Abwehr müde, das machen sie perfekt. Vorne haben wir ein paar Bälle liegen lassen, da brauchen wir eine höhere Effektivität.“
Dyn-Kommentator Gari Paubandt fragt den Füchse-Boss auch nach dem Transfer von Flensburgs Simon Pytlick, der immer konkreter wird.
Hannings Antwort ist alles andere als ein Dementi: „Nicht Dika Mem? Jetzt ist es Pytlick? Es ist ganz amüsant, zu sehen, was alle Menschen zu wissen meinen. In der Tat ist es so – daraus haben wir ja kein Geheimnis gemacht –, dass wir uns aufgrund des Weggangs von Lasse Andersson auf dem Markt umsehen. Dass Pytlick einer der Kandidaten ist, das haben wir von Anfang an bestätigt. Jetzt werden wir mal sehen, wie weit wir kommen, und wenn’s was zu verkünden gibt, werden wir das definitiv tun.“
Handball: Füchse Berlin verlieren gegen den TBV Lemgo Lippe
Kurios: Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit verzögert sich, weil die TBV-Stars und ihr Trainer Florian Kehrmann nicht auf die Platte kommen. Während Torwart Constantin Möstl noch ein Dyn-Interview gibt, beschwert sich Berlins Coach Nicolej Krickau immer wieder beim Kampfgericht.
Als letzte kommen Suton und Hutecek aus der Kabine, da sind die Füchse-Stars schon gut und gerne drei Minuten komplett auf der Platte versammelt. Krickau tobt, die Schiedsrichter geben Gelb gegen die Lemgoer Bank, weil die Verzögerung wohl als taktisches Mittel genutzt werden sollte.
Krickau macht nach dem Spiel bei Dyn klar, dass er das nicht geil findet, aber es für ihn trotzdem legitim ist: „Das machen sie gut, sie spielen mit Disziplin, möchten die Zeit nutzen, das ist völlig in ihrer Philosophie, und das ist in Ordnung. Die waren clever, ich glaube, sie können gut damit leben, eine Gelbe Karte dafür zu bekommen, dass wir zwei, drei Minuten länger warten müssen in der Halbzeit.“
Es scheint zu fruchten, der TBV bleibt souverän, führt über weite Strecken mit drei Toren. Gidsel hält dagegen, verwandelt einen Wurf hinter dem Rücken durch Möstls Beine zum 26:27 (50.). Möstl hält stark, aber auch Berlins Lasse Ludwig ist da, hält die Füchse im Spiel, so dass Freihöfer zum 31:31 ausgleichen kann (58.).
Am Ende ist es ein Krimi: Versteijnen trifft, Möstl hält gegen Gröndahl, Lemgo verwirft, doch Wagner klaut den Ball nach Andersson-Fehlpass und trifft zum 33:31. Gidsel verkürzt, Lemgo kassiert zwei Minuten, doch nach Video-Beweis gibt es auch zwei Minuten gegen Fuchs Darj. Wagner macht acht Sekunden vor Schluss das 34:32, Lemgo gewinnt erstmals seit 2009 in Berlin!
Bergischer HC – HSV Hamburg 35:32
Big Points für den Bergischen HC im Abstiegskampf! Der BHC schlägt den HSV Hamburg, Matchwinner ist Torwart Lukas Diedrich (25), der 42 Prozent der gegnerischen Würfe abwehrt. Damit klettert der Aufsteiger auf Platz 15, die HSG Wetzlar stürzt dadurch auf Abstiegsplatz 17 ab.