Frankreich im güldenen Herbst, im beschaulichen Winter, im satt-grünen und frisch aufblühenden Frühling sowie im herrlichen, wärmenden Sommer: Éric Rohmers exzellenten Jahreszeitenzyklus gibt es nun zum Aktionspreis als Heimkino-Komplettset!

Sein Karriereweg ist bemerkenswert: Literaturstudent Éric Rohmer veröffentlichte erst einen Roman, wurde dann Filmkritiker und meisterte zuletzt den Sprung ins Medium, über das er zuvor mit Passion Essays verfasst hat. Rohmer kristallisierte sich als prägender Name der Nouvelle Vague heraus und inszenierte über zwei Dutzend Filme. Vor allem erarbeitete er sich durch seine thematischen Zyklen einen Ehrenplatz im Pantheon des französischen Kinos:

Rohmer drehte sechs „Moralische Erzählungen“, eine ebenfalls sechsteilige Reihe an Komödien über Sprichwörter und letztlich einen Zyklus namens „Erzählungen der vier Jahreszeiten“. Dieser zählt dank einer wunderhübschen Bildsprache und zarten, ausdifferenzierten Darstellung von Zwischenmenschlichkeit zu den schönsten Filmreihen der Kinogeschichte!

Nun gibt es eine willkommene Gelegenheit, die Jahreszeiten-Tetralogie nachzuholen oder erneut zu erleben: Éric Rohmers „Erzählungen der vier Jahreszeiten“ sind als Blu-ray-Komplettset als Black-Friday-Deal bei Amazon erhältlich:

„Erzählungen der vier Jahreszeiten“ bei Amazon*

Solltet ihr angefixt sein: Die DVD-Komplettsets zu „Moralische Erzählungen“* und „Komödien und Sprichwörter“* werden ebenfalls zum Aktionspreis angeboten.

Das sind die „Erzählungen der vier Jahreszeiten“

Die Reihe beginnt mit Frühlingserzählung von 1990: Darin geht es um die junge Philosophielehrerin Jeanne (Anne Teyssèdre), die mit dem unordentlichen Mathematiker Mathieu zusammenlebt. Sie würde zwar lieber in ihr eigenes Appartement zurückkehren, um Mathieus Tohuwabohu zu entkommen, allerdings hat sich dort ihre Cousine Gaëlle (Sophie Robin) eingenistet. Eines Abends begibt sich die orientierungslose Jeanne auf eine Einweihungsparty, wo sie der Klavierstudentin Natacha (Florence Darel) begegnet. Die beiden Frauen verstehen sich blendend – und so bietet sich ein unerwarteter Ausweg für die Lehrerin an…

Zwei Jahre später erschien mit Wintermärchen der nächste Teil: Im Mittelpunkt steht Félicie (Charlotte Véry), eine Friseurin aus einem Pariser Vorort, die heimlich Charles (Frédéric van den Driessche) nachtrauert, ihrem Traummann, den sie im Urlaub kennenlernte und aufgrund eines Missgeschicks nie wieder gesehen hat. Um ihrer Tochter eine feste Vaterfigur zu bescheren, schmeißt sie sich ins Datingleben und verguckt sich in ihren Chef Maxence (Michel Voletti) und den Bibliothekar Loïc (Hervé Furic)…

Warmes Herzflattern im Sommer und viel mehr: Diese Filmreihe eignet sich für jedes Liebesgemüt!

Arthaus

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Zwei weitere Jahre später folgte quasi die Kehrseite der Medaille: Sommerdreht sich um den musikbegeisterten Mathematiker Gaspard (Melvil Poupaud), der sein abgeschlossenes Studium mit einem Sommer im malerischen Ferienort Dinard zelebriert. Er ist zwar mit Léna (Aurélia Nolin) zusammen, doch die zeigt noch weniger Engagement, um diese Beziehung aufrecht zu erhalten, als Gaspard es tut. Der komponiert ihr immerhin einen eigenen Song, während sie ihn nicht einmal anruft! Da kommt ihm die freundliche Ethnologiestudentin Margot (Amanda Langlet) gerade recht. Sie will ihn allerdings mit der selbstbewussten und aufgeklärten Solène (Gwenaëlle Simon) verkuppeln…

Als Abschluss der Reihe dient Herbstgeschichte von 1998. Darin stürzt sich die verwitwete Winzerin Magali (Béatrice Romand) in ihre Arbeit, um sich von der Leere in ihrem Liebesleben abzulenken. Das geht an ihrer besten Freundin Isabelle (Marie Rivière) und Rosine (Alexia Portal), ihrer Schwiegertochter in spe, nicht unbemerkt vorüber, weshalb sie sich als Kupplerinnen versuchen. Da sie sich jedoch nicht absprechen, sind Missverständnisse und romantische Dilemmata so sicher wie das Amen in der Kirche!

Herzlich, dramatisch, bildschön und bewegend

Vier Jahreszeiten, vier wunderschöne Facetten Frankreichs, vier mit ihren jeweiligen Vorzügen auf Zelluloid gebannte Wetterlagen und vier verwandte, dennoch individuelle Wege, sich der vorzüglichen, subtilen Komik sowie der alltäglich-herzlichen Dramatik zwischenmenschlicher Zuneigung zu nähern:

Rohmers „Erzählungen der vier Jahreszeiten“ sind für sich betrachtet ausgeklügelte, köstliche (Romantik-)Dramödien. Zusammengenommen ergeben sie indes ein reizendes, filmisches Gespräch über Missgeschicke, Fehlkommunikation, Glücksfälle, die Unberechenbarkeit des perfekten Augenblicks und den unbeschreiblichen Zauber der Empathie.

All dies erzählt Rohmer in seinem typischen, lapidaren Duktus, wenngleich er diese berückend-beiläufigen Ereignisse mit detaillierter Beobachtungsschärfe festhält – ein pittoreskes Paradoxon, das diesen ruhigen Filmen einen faszinierenden, schmuck glühenden Funken der leisen Ironie verleiht. Dieser verleitet ganz unaufdringlich zum Philosophieren – es sei denn, man lässt sich einfach fallen und saugt die fabelhafte Atmosphäre auf, die diese formidablen Liebes- und Freundschaftsgeschichten umgibt. Wundervolle Filmstunden sind so oder so garantiert!

Wenn ihr danach zum Ausgleich einen actionreichen, stylischen Thriller-Geheimtipp aus Frankreich sucht: Auch in diesem Fall haben wir einen Heimkino-Tipp parat!

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