Die Fischtown Pinguins haben den zuletzt starken Eindruck in der Deutschen Eishockey-Liga nicht bestätigen können. Vom Power-Hockey, der DNA der Bremerhavener, war am Sonntagabend nichts mehr zu sehen. Sie bekommen die offenliegenden Probleme einfach nicht konstant in den Griff und kassierten im Topspiel bei den Adler Mannheim eine 0:4 (0:2, 0:1, 0:1)-Niederlage.
Die Mannschaft von Trainer Alexander Sulzer offenbarte viel mehr erneut Schwächen in der Defensive, tat sich gegen den aggressiven Forecheck der Mannheimer zudem wieder schwer im Spielaufbau und befindet sich somit weiterhin auf dem Weg, ihre Stabilität und Konstanz wiederzufinden.
Pinguins starten in unveränderter Aufstellung
„Wir haben nicht hundertprozentig an das anknüpfen können, was wir im letzten Spiel gezeigt haben, wo wir wirklich schnell nach vorne gespielt haben“, bekannte der Pinguins-Coach. „Größtenteils haben wir auch nicht geradlinig und schnell genug nach vorn gespielt und in dem Moment, wo wir die Scheibe zurückgenommen haben, sind wir immer wieder in das aggressive Forecheck der Mannheimer reingelaufen.“
Dabei starteten die Pinguins in unveränderter Aufstellung gegenüber dem 5:2-Erfolg am Freitag gegen Frankfurt, als der zwischenzeitliche Befreiungsschlag nach vier Niederlagen in Folge mit einem sensationellen ersten Drittel gelungen war.
„Wir haben nicht hundertprozentig an das anknüpfen können, was wir im letzten Spiel gezeigt haben. Größtenteils haben wir nicht geradlinig und schnell genug nach vorn gespielt.“
Alexander Sulzer, Pinguins-Coach
Doch früh zeigte sich, dass die Mannheimer ein ganz anderes Kaliber sind. Zwar hatten die Pinguins eine erste Doppelchance durch Alex Friesen und Max Görtz, doch quasi im Gegenzug trafen die Adler zur frühen Führung (2.) – und die Pinguins verfielen in ihre alten Muster dieser Saison.
Zunächst vertändelte Colt Conrad an der gegnerischen blauen Linie leichtfertig den Puck, verlor dann auch noch den Zweikampf gegen Kristian Reichel und der hat beim 2-1-Konter das Auge für Tom Kühnhackl. Dieser brauchte gegen den zu weit vor seinem Tor stehenden Pinguins-Keeper Julius Hudacek nur noch einzuschieben. Der Slowake kam nicht rechtzeitig genug auf die andere Seite.
Hudacek verhindert zwischenzeitlich höheren Rückstand
Dieser Spielzug zeigte, dass die Bremerhavener in der Defensive immer noch wackelig sind und der Erfolg gegen die Löwen nach zuvor vier Niederlagen in Folge nur ein kurzer Befreiungsschlag war. Immerhin überstanden die Gäste eine folgende Unterzahlsituation unbeschadet – und blieben den ganzen Abend ohne Gegentor in Unterzahl.
Doch nicht nur in der Defensive wurden die Schwierigkeiten offengelegt, auch in der Offensive hakte es gegen das Top-Team wieder. Die Pinguins taten sich wieder schwer im Spielaufbau, wurden nahezu überrannt. So erhöhten die dominant aufspielenden Adler auf 2:0 (10.) und hatten per Alleingang von Reichel gar die große Chance für den dritten Treffer (14.), doch dieses Mal scheiterte dieser an Schlussmann Hudacek.
Ein ruhiger Abend für Ex-Pinguins Franzreb
Auf der anderen Seite verlebte Ex-Pinguin Maximilian Franzreb im Gehäuse der Mannheimer einen ruhigen Abend und holte seinen zweiten Shutout der Saison. Das Geschehen spielte sich schließlich zumeist im Drittel der Bremerhavener ab. So auch im zweiten Drittel, in dem die Adler da weiter machten, wo sie aufgehört hatten. Die Pinguins fanden einfach kein Mittel gegen den Forecheck der Gastgeber, die bei einem Pfostenschuss von Justin Schütz (23.) Pech hatten. Der Druck der Gastgeber nahm sogar noch zu und Keeper Hudacek hielt seine Farben nun im Spiel – konnte das überfällige 3:0 durch Alexander Ehl in der 35. Spielminute aber auch nicht verhindern.
Pinguins kassieren ein Gegentor in eigener Überzahl
Was man den Pinguins nicht absprechen konnte, war der Wille. Doch in der aktuellen Form hatten sie den Mannheimern am Sonntag nicht viel entgegenzusetzen. Diese spielten die Pinguins phasenweise schwindelig und setzten gar mit einem Tor in Unterzahl zum 4:0 den Schlusspunkt (57.).
„Das erste Drittel hat den Ausschlag gegeben. Wenn man das ganze Spiel hinten liegt, ist es schwer“, sagte Verteidiger Phillip Bruggisser bei Magentasport.
Bruggisser: „Wir müssen zeigen, dass wir es besser können“
Von einem Rückschritt wollte er zwar nichts wissen, erklärte aber auch: „Das war ein Spiel gegen eine sehr gute Mannschaft. Das ist aber keine Entschuldigung und alle wissen, dass wir es besser können und das müssen wir jetzt auch zeigen.“
Nach zuletzt neun Spielen in 19 Tagen haben die Pinguins nun aber endlich wieder eine normale Trainingswoche vor sich, ehe am Freitag (19.30 Uhr) das nächste Auswärtsspiel in Schwenningen auf dem Programm steht. Zeit, die die Pinguins nutzen müssen.
Mannheim – Pinguins 4:0 (2:0, 1:0, 1:0)
Mannheim: Tor: Franzreb (Mattsson); Abwehr: Shaw, Gilmour – Gawanke, Kälble – Mattinen, Renouf; Angriff: Proske, Reichel, Kühnhackl – Bennett, Solow, Greco – Schütz, Michaelis, Ehl – Plachta, Esposito, Heim.
Pinguins: Tor: Hudacek (Hungerecker); Abwehr: Byström, Eminger – Abt, Bettahar – Rausch, Hirose – Bruggisser; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas – Kinder, Wejse, Mauermann – Conrad, Friesen, Görtz – Roßmy, Miele, Krämmer.
Tore: 1:0 (1:42) Kühnhackl (Reichel), 2:0 (9:52) Solow (Gilmour, Bennett), 3:0 (34:04) Ehl (Michaelis, Schütz), 4:0 (56:17) Renouf (Ehl, Mattinen/bei 4-5).
Strafzeiten: Mannheim: 6 Minuten – Pinguins: 8 Minuten.
Schiedsrichter: Marc Iwert, David Cespiva.
Zuschauer: 12.090.