Der Rauch der Magdeburger Choreografie sorgt für eine minutenlange Spielunterbrechung

Stand: 01.12.2025 00:00 Uhr

Abstiegskandidat 1. FC Magdeburg hat am 14. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga einen wichtigen und überraschenden Sieg eingefahren. Gegen den formstarken 1. FC Nürnberg gewann der Tabellenletzte durch Tore von Mateusz Zukowski (73. Minute, 90.+5) und Maximilian Breunig (90.+10) mit 3:0 (0:0). Nürnbergs Rafael Lubach sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (76.), in Unterzahl konnten die Gäste die Partie nicht mehr drehen.

Magdeburg beendete damit eine drei Spiele lange Niederlagenserie und verkürzte den Rückstand auf den rettenden 15. Platz auf drei Punkte.

„Wir haben uns belohnt“, sagte Magdeburgs Trainer Petrik Sander der Sportschau. „Die Jungs sind immer drangeblieben und haben daran geglaubt.“ Torschütze Breunig nannte den Sieg „brutal wichtig. Aber wir müssen so weitermachen und weiter punkten bis Weihnachten“.

Nürnberg dagegen verlor erstmals seit sechs Spielen wieder und liegt als Tabellenneunter fünf Punkte vor dem Relegationsrang. „Wir müssen weiter nach unten schauen“, sagte Nürnbergs Trainer Miroslav Klose bei „Sky“. Die Niederlage sei ein „Warnschuss zur rechten Zeit“.

Magdeburger und Nürnberger Fans mit 30-minütigem Stimmungsboykott

Die Partie hatte mit einem besonderen Fanprotest begonnen. Wegen der geplanten Sicherheitsmaßnahmen schweigen derzeit viele aktive Fangruppen in den ersten zwölf Spielminuten. Die Fans aus Nürnberg und Magdeburg setzten noch einen drauf, blieben dem Spiel zwölf Minuten lang fern und gingen erst nach 30 Minuten zu den gewohnten Fangesängen über.

Der Fanblock des 1. FC Magdeburg blieb aus Protest die ersten 12 Minuten leer

Das Spiel wiederum ging erst nach 41 Minuten so richtig los. Nach zuvor nur kleineren Gelegenheiten auf beiden Seiten hatte Magdeburgs Philipp Hercher die erste richtig dicke Chance der Partie, lief auf halbrechts frei aufs Tor zu, scheiterte aber am gut postierten Jan Reichert.

Nürnbergs Torwart stand auch eine Minute später im Blickpunkt. Dieses Mal ließ er einen ungefährlichen Schuss von Laurin Ulrich unkontrolliert zur Seite abprallen, der Ball hüpfte nur um Zentimeter vorbei.

Pyrotechnik sorgt für lange Unterbrechung in Magdeburg

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand erneut eine Fanaktion im Mittelpunkt, dieses Mal Pyrotechnik im Magdeburger Block. Der entstandene Rauch war so dicht, dass Schiedsrichter Felix Bickel die Partie lange unterbrechen musste. Die Spieler hielten sich mit Pässen und Laufübungen warm, erst nach knapp 13 Minuten ging es weiter.

Spieler des 1. FC Nürnberg und des 1. FC Magdeburgs während der Unterbrechung.

Als der Ball gerade wieder rollte, zündeten auch die Nürnberger Fans Pyrotechnik. Dieses Mal blieb die Rauchentwicklung überschaubar.

Doppelpack von Magdeburgs Zukowski

Das Geschehen auf dem Rasen blieb ausgeglichen, bis die Partie innerhalb von drei Minuten zugunsten Magdeburgs kippte. Erst traf Zukowski per Direktabnahme nach einer Freistoßflanke von Baris Atik zur Führung. Nur drei Minuten später musste Lubach mit Gelb-Rot vom Feld, weil er gegen Hercher einen Schritt zu spät kam.

Magdeburgs Mateusz Zukowski trifft zum 1:0

Magdeburg nutzte die Überzahl, um defensiv nichts mehr zuzulassen und mit einem Konter für die Vorentscheidung zu sorgen. Alexander Nollenberger hatte auf links viel Platz und legte quer vors Tor, wo Zukowski nur noch einschieben musste.

Nollenberger mit zweiter Vorlage

Der Sommerzugang aus Polen hatte nach einer Fußoperation lange gefehlt und erzielte bei seinem erst zweiten Einsatz für Magdeburg seine ersten beiden Treffer. „Er ist noch in der Aufbauphase“, sagte Sander. „Und wenn diese Aufbauphase so schon beginnt, dann stehen uns noch spannende Zeiten bevor.“

Kurz darauf bereitete Nollenberger auch noch Breunigs Treffer zum 3:0-Endstand vor, ein weiteres Tor von Breunig wurde wegen Abseits aberkannt. Der Sieg war am Ende verdient, fiel aber etwas zu deutlich aus.

Magdeburg in Leipzig, Nürnberg gegen Fürth

Magdeburg ist am Dienstagabend bei RB Leipzig im DFB-Pokal zu Gast (21.00 Uhr). Nürnberg empfängt am Sonntagmittag Greuther Fürth (13.30 Uhr).