Auch das 101. Mitteldeutsche Derby konnten die Saale Bulls für sich entscheiden. In Leipzig brillierten sie vor allem mit brutaler Effizienz und erneut einem überragenden Penaltykilling. Ein starker Daniel Allavena tat sein übriges zum verdienten Auswärtssieg dazu. 

Die Partie im Detail:

Die Saale Bulls erwischten in Leipzig einen konzentrierten Start ins erste Drittel und gingen mit einer durchaus verdienten 1:0-Führung in die erste Pause. Beide Teams traten mit voller Intensität auf, doch die Bulls nutzten ihre beste Chance eiskalt und hatten in engen Situationen das nötige Quäntchen Glück sowie einen sehr aufmerksamen Daniel Allavena im Tor.

Die Partie begann hektisch. Leipzig störte früh und versuchte, sofort Druck auf die Gäste aufzubauen. Halle brauchte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden, verteidigte aber konsequent. Erste kleinere Unsicherheiten – ein Icing, ein gestörter Angriff von Wilenius – überstanden die Bulls solide. Leipzig kam zu den ersten Abschlüssen, darunter ein gefährlicher Vorstoß von Schwamberger, der jedoch an Allavena scheiterte. Nach vorne wurde Halle Schritt für Schritt mutiger. Der Lohn folgte in Minute 7: Aaron Reinig brachte nach Vorlage von Schmid und Neher den Puck aufs Tor, ein Leipziger Schlittschuh veränderte die Richtung – der Puck rutschte Eric Hoffmann unter den Schonern durch zur 1:0-Führung.

In der Folge blieb das Spiel zerfahren. Beide Seiten fanden Wege hinter die Torlinie, rieben sich an der Bande auf und setzten kleine Nadelstiche. Nach dem Power Break kassierte Halle die erste Strafe: Adam Domogalla musste wegen Beinstellens vom Eis. Im Penalty Killing blieb Halle – wie schon am Freitag – stabil, Allavena sicherte mehrere Schüsse. Kurz nach Ablauf der Strafe gab es direkt die nächste Möglichkeit – diesmal Powerplay für Halle, nachdem L. Vantuch wegen Hakens raus musste. Das Überzahlspiel lief ordentlich, die Bulls schnürten Leipzig ein, ließen die Scheibe rotieren und kamen zu mehreren Abschlüssen, doch der zweite Treffer wollte nicht fallen. Direkt im Anschluss wurde das Spiel hitziger. Viele kleine Fouls, Sticheleien und hart geführte Zweikämpfe prägten die Schlussminuten. Leipzig tauchte vor der Pause noch zweimal gefährlich vor Daniel Allavena auf: ein Pfostentreffer und ein Bauerntrick-Versuch von Vantuch sorgten für Herzklopfen, doch Daniel blieb souverän.

Die Saale Bulls fanden im Mittelabschnitt genau die richtige Mischung aus Härte, Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit. Trotz eines zunehmend ruppigen Spiels behielt Halle die Kontrolle und ging mit einer 3:1-Führung in die zweite Pause. Leipzig war zwar phasenweise gefährlich, doch die Bulls nutzten ihre Chancen klar effektiver. Der Abschnitt begann direkt mit einem Powerplay für Halle: S. Mantsch musste nach wenigen Sekunden wegen Beinstellens vom Eis. Die Bulls kamen sofort zu Abschlüssen – Schaefer und Merl prüften Hoffmann, doch der zweite Treffer fiel zunächst nicht. Auch nach Ablauf der Strafe blieb Halle im Vorwärtsgang, während Leipzig erste Unsicherheiten zeigte.

In der 24. Minute schlug Halle eiskalt zu: Thomas Merl setzte einen Konter perfekt fort, legte quer auf Robin Palka, dessen Abschluss zunächst auf der Linie kleben blieb, bis ein Leipziger Spieler den Puck unglücklich selbst über die Linie drückte. Der Videobeweis bestätigte den Treffer – 2:0 für Halle! Leipzig antwortete mit wütenden Angriffen. Allavena musste mehrfach retten, doch in der 26. Spielminute gelang den Gastgebern der Anschluss: L. Vantuch traf in einer unübersichtlichen Szene das Tor, als Halle kurzzeitig unsortiert war. Danach kochten die Emotionen hoch. Ein Zusammenprall mit Allavena sorgte für Diskussionen, das Spiel wurde merklich ruppiger, Checks abseits der Scheibe häuften sich. Einige Situationen blieben ungeahndet – unter anderem ein Schläger ins Gesicht von Hechtl.

Nach dem Power Break stabilisierte sich Halle wieder. Die Bulls störten früher, setzten Forechecks und erarbeiteten sich gute Offensivaktionen. Ein Foul an Biezais brachte schließlich das nächste Powerplay. Doch auch hier fand Halle lange keine saubere Abschlussposition. Bis zur nächsten Strafzeit setzten sich die Icefighters phasenweise im Bullsdrittel fest, Allavena hielt mit mehreren Paraden stark dagegen. Doch das nächste Powerplay nutzte Halle: In Minute 37 feuerte Aaron Reinig von der Blauen ab, Robert Hechtl stand mit dem Rücken zum Tor, lenkte den Puck minimal ab – unhaltbar, 3:1. Kurz vor der Pause mussten die Bulls nochmal zittern: Erst kassierte Hoffmann eine Strafe, dann Suchomer direkt danach. Leipzig baute Druck auf, Allavena parierte mehrfach stark und rettete seinem Team die Zwei-Tore-Führung in die Pause.

Die Saale Bulls zeigten im letzten Drittel eindrucksvoll, wie man ein Derby auswärts dominant zu Ende spielt. Mit Tempo, Entschlossenheit, klaren Aktionen vor dem Tor und einer großen Portion Kampfgeist zogen sie den Icefighters endgültig den Stecker. Am Ende stand ein hochverdienter 6:2-Auswärtssieg, der vor allem durch ein starkes Kollektiv und einen kompromisslosen Auftritt auf  beiden Seiten des Eises zustande kam.

Zu Beginn spielte Halle noch in Unterzahl, doch das Penalty Killing funktionierte zuverlässig. Robert Hechtl blockte einen schmerzhaften Schuss, kurz darauf waren die Bulls wieder vollzählig. Dann kippte das Drittel endgültig zugunsten der Gäste: Leipzig kassierte früh die nächste Strafe, Halle setzte sich sofort im Drittel der Hausherren fest. In der 44. Minute folgte der nächste Wirkungstreffer: Thomas Merl trieb den Puck über links, fand Tomi Wilenius im Zentrum – Direktabnahme, Tor, 4:1. – ein perfekter Angriff, sauber herausgespielt.

Leipzig versuchte danach, alles nach vorne zu werfen, blieb aber immer wieder an Halles starker Defensive hängen. Allavena war zur Stelle, die Schusswege waren zu und wenn es gefährlich wurde, war ein Bulls-Spieler im Weg – erneut mit vollem Körpereinsatz von Hechtl, der mehrere Schüsse blockte. Nach dem Power Break übernahm Halle erneut die Kontrolle. Zwar musste Hechtl wegen Spielverzögerung auf die Bank, doch auch dieses Unterzahlspiel überstanden die Bulls ohne Schaden. Allavena parierte einen weiten Bogenlauf von Pauker stark. Kurz danach setzte Halle den nächsten Nadelstich: Robin Palka trug den Puck mit Tempo ins Drittel, passte punktgenau zu Kai Zernikel – freie Bahn, Vollendung zum 5:1 aus Hallenser Sicht – die endgültige Entscheidung.

Leipzig wirkte zunehmend frustriert, kassierte die nächste Strafe und erneut nutzte Halle das Momentum gnadenlos. Hinter dem Tor behaupteten die Bulls den Puck geduldig, Åkerman fand Tomi Wilenius, der blitzschnell auf den völlig freien Elvijs Biezais weiterleitete – ein sauberer One-Timer zum 6:1. In den Schlussminuten kam Leipzig noch einmal zu Chancen: zuerst durch ein (erneut erfolgloses) Powerplay, anschließend durch eine Szene hinter dem Tor, aus der heraus Chad Bassen zum 6:2 einschieben konnte. Mehr erlaubten die Bulls aber nicht mehr. Kurz vor dem Ende kochte es noch einmal, als Vojtech Suchomer einen Schuss blockte und am Boden liegend mehrfach von einem Leipziger mit dem Schläger attackiert wurde – eine unschöne Szene, die aber unbestraft blieb.

Fazit: Kurz und schmerzlos – Halle holt den nächsten Derbysieg … deutlich, verdient und dank einer starken Teamleistung. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das „Derby-Wochenende“ auch zu unserem ersten 6-Punkte-Wochenende der Saison wird?!  

Torschützen:
0:1 Aaron Reinig – 7.
0:2 Robin Palka – 24.
1:2 Lukas Vantuch – 26.
1:3 Robert Hechtl – 37. (PP1)
1:4 Tomi Wilenius – 44. (PP1)
1:5 Kai Zernikel – 53.
1:6 Elvijs Biezais – 55. (PP1)
2:6 Chad Bassen – 59.
Tore: 2:6 (0:1/1:2/1:3)

Quelle:
Saale Bulls Halle