Jubel bei Münster

Stand: 30.11.2025 22:16 Uhr

Preußen Münster feiert – das Ende seiner Auswärtsmisere und einen wichtigen Sieg im Derby bei Arminia Bielefeld.

Preußen Münster hatte zuletzt keine gute Phase: Die Adlerträger gewannen nur eins ihrer letzten sechs Zweitligaduelle. Daher war die Vorgabe von Trainer Alexander Ende klar: Mit einem Sieg im Derby gegen Bielefeld die schlechte Bilanz der letzten Wochen vergessen machen. Und der Plan ging auf. Dank eines Eigentores kurz vor Schluss feierten die Adlerträger am Sonntag einen etwas glücklichen 2:1-Erfolg auf der Alm.

Ersatzkeeper Behrens verschuldet Elfmeter

In Bielefeld mussten die Preußen auf ihren Stammtorhüter Johannes Schenk verzichten. Für den gesperrten Keeper stand Morten Behrens zwischen den Pfosten – und der erlebte gleich einen äußerst unglücklichen Auftakt in die Partie. Denn als Bielefelds Kapitän Mael Corboz nach einer Ecke zum Kopfball ansetzte, traf Behrens ihn mit der Faust am Kopf. Nach kurzem Videostudium zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Die Chance ließ sich der ehemalige Münsteraner Joel Grodowski nicht nehmen und verwandelte sicher zur frühen Bielefelder Führung (8.).

Nach zehn Minuten gaben auch die Gäste ein erstes offensives Lebenszeichen von sich. Doch der Distanzschuss von Oscar Vilhelmsson rauschte knapp am Tor vorbei. Kurz darauf war es auch stimmungstechnisch ein echtes Derby, denn die Fans beendeten pünktlich nach zwölf Minuten ihren Boykott. Die Münsteraner zündeten dabei jedoch derart viel Pyrotechnik, dass der Schiedsrichter die Partie kurz unterbrach.

Münsteraner Ausgleich aus dem Nichts

Oliver Batista Meier Münster macht das Tor zum 1:1

Im Anschluss drängten die Bielefelder auf das zweite Tor. Sie warfen sich in jeden Zweikampf und ließen den Gästen kaum Zeit zum Spielaufbau. Doch eine Unachtsamkeit der Arminen holte Münster zurück in die Partie. Nach einem viel zu kurzen Rückpass von Marius Wörl schnappte sich Oliver Batista Meier den Ball. Er umkurvte den herausstürmenden Keeper Jonas Kersken und schob den Ball locker zum 1:1 ins leere Tor.

Hatten die Arminen bis dahin die Partie klar im Griff, wirkten sie nun völlig verunsichert. Münster dagegen war plötzlich im Spiel und hatte keine zwei Minuten nach dem Ausgleich die nächste große Chance. Vilhelmsson versuchte Kersken mit der Hacke zu überwinden, doch der Keeper reagierte blitzschnell und klärte zur Ecke. Und auch die wurde gefährlich. Nur durch eine Glanzparade verhinderte Kersken den Münsteraner Doppelschlag.

Es war nun ein richtiger Derby-Fight, denn auch Bielefeld hatte sich nach rund 37 Minuten von dem Schock des Gegentreffers erholt. Statt weiteren Toren bekamen die Zuschauer aber vor allem Zweikämpfe zu sehen: Mit stattlichen 22 Fouls und einem gerechten Remis ging es in die Pause.

Grodowski verletzt raus

Aus dieser kehrte Grodowski nicht mehr auf’s Feld zurück. Der Stürmer hatte sich bei einem Zweikampf an der Schulter verletzt. Doch auch ohne ihren besten Torjäger waren die Bielefelder nun wieder mehr um Spielkontrolle bemüht – insgesamt war die Partie aber deutlich ruhiger als noch in Durchgang eins.

Erst nach knapp einer Stunde ließ Monju Momuluh die Arminia-Fans nochmal aufhorchen. Er ließ gleich mehrere Gegenspieler stehen und zog ab. Sein Schuss wurde durch Jannis Heuer gerade noch zur Ecke abgefälscht. In Minute 65 hätte Batista Meier dann fast erneut von einem Bielefelder Missverständnis profitiert. Diesmal aber konnte Kersken seinen Schuss aus rund 20 Metern mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenken.

Spätes Eigentor entscheidet Partie

Für den Rest der Partie waren beide Teams vor allem auf Fehlervermeidung aus. Offensive Aktionen hatten Seltenheitswert. Als sich alle schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, fiel er aber doch noch: Der Lucky Punch für Münster. Und das ausgerechnet durch ein Bielefelder Eigentor. Im Zweikampf mit Lars Lokotsch bugsierte Leon Schneider den Ball unglücklich über die eigene Linie. Sein Rettungsversuch per Fallrückzieher kam zu spät.

Wenige Minuten später war Schluss. Die Preußen beenden durch den 2:1-Erfolg ihre zuvor vier Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Plätzen. Für die Arminia war es die zweite Pleite in Folge. Besonders bitter: An den beiden Münsteraner Treffern hatten die Hausherren maßgeblichen Anteil.

Weiteres NRW-Duell für Bielefeld

Die nächste Chance auf einen Dreier haben die Arminen am kommenden Samstag. Um 13 Uhr treten sie beim VfL Bochum zu einem weiteren NRW-Duell an. Bereits einen Tag früher sind die Münsteraner gefordert: Sie empfangen am Freitag um 18.30 Uhr den Aufstiegsaspiranten Hannover 96.

Unsere Quelle:

  • Zweitliga-Spiel zwischen Bielefeld und Münster am 30.11.2025

Westdeutscher Rundfunk