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Drei Ableger beweisen, dass Spin-offs ihre Vorlagen übertreffen können – mit frischen Perspektiven, mutigen Entscheidungen und begeisterten Kritikern.
Spin-offs stehen oft im Schatten ihrer Ursprungsreihen und kämpfen mit dem Vorwurf, lediglich kommerzielle Ableger zu sein. Doch einige Filme beweisen, dass Ableger nicht nur funktionieren, sondern die Essenz ihrer Vorlagen auf frische Weise weitertragen können. Sie erweitern Universen, setzen neue Akzente und schaffen eigene Identitäten – ohne die Wurzeln zu vergessen. Kritiker und Publikum honorieren solche Ansätze, wenn Regie, Drehbuch und Besetzung stimmen.
„Creed — Rocky’s Legacy“
„Creed – Rocky‘s Legacy“ aus dem Jahr 2015 erzählt die Geschichte von Adonis Johnson (Michael B. Jordan), dem Sohn des verstorbenen Weltmeisters Apollo Creed. Er wächst in Heimen auf, bis ihn Apollos Witwe (Phylicia Rashad) adoptiert. Trotz sicherer Karriere zieht es ihn zum Boxen – nach Philadelphia, wo er Rocky Balboa (Sylvester Stallone) bittet, ihn zu trainieren. Rocky erkennt den Ehrgeiz seines alten Rivalen im jungen Mann.
Parallel entwickelt Adonis eine Beziehung zur Musikerin Bianca (Tessa Thompson). Der von Ryan Coogler inszenierte Film erreichte 95 Prozent bei Rotten Tomatoes und 7,6 von 10 Punkten auf IMDb. Zusätzlich spielte er weltweit 173 Millionen Dollar ein und ist in Deutschland über MGM+ bei Amazon sowie zum Leihen bei Apple TV verfügbar.
Adonis Creed kämpft sich im Ring nach oben – trainiert von Rocky Balboa, dem einstigen Rivalen seines verstorbenen Vaters Apollo © IMAGO/Barry Wetcher„Rogue One: A Star Wars Story“
„Rogue One: A Star Wars Story“ ist der erste offizielle Stand-alone-Film des Star-Wars-Universums und spielt unmittelbar vor „Episode IV“. Jyn Erso (Felicity Jones) wird von der Rebellion rekrutiert, weil ihr Vater eine Schwachstelle in den Todesstern eingebaut hat. Zusammen mit Cassian Andor (Diego Luna), dem Droiden K-2SO (Alan Tudyk) und weiteren Kämpfern bricht sie nach Scarif auf, um die Baupläne zu stehlen.
Die Gruppe opfert sich, damit die Pläne Prinzessin Leia erreichen. Regisseur Gareth Edwards inszenierte 2016 einen düsteren Kriegsfilm im Science-Fiction-Gewand, der 85 Prozent bei Rotten Tomatoes und 7,8 Punkte auf IMDb erhielt und über 900 Millionen Dollar einspielte. Der Film läuft in Deutschland bei Disney+ und ist zum Leihen bei Amazon Prime Video verfügbar.
Chirrut Îmwe gehört zur Rebellentruppe, die auf Scarif die Todesstern-Pläne stiehlt – eine Mission ohne Rückkehr kurz vor „Episode IV“ © onnie Yen in Rogue One: A Star Wars Story (c) Walt Disney„Deadpool”
„Deadpool“ ist ein R-Rated-Spin-off der X-Men-Reihe – also ab 17 Jahren freigegeben in den USA – und erzählt von Wade Wilson (Ryan Reynolds), einem Söldner mit Krebs, der sich einem illegalen Experiment unterzieht. Er erhält einen extremen Heilfaktor, wird aber entstellt. Als „Deadpool“ jagt er Ajax (Ed Skrein), um seine Verunstaltung rückgängig zu machen – begleitet von Meta-Humor und dem Durchbrechen der vierten Wand.
Ryan Reynolds verkörpert die Figur, die bereits in „X-Men Origins: Wolverine“ auftauchte, hier aber neu interpretiert wird. Der 2016 erschienene Film erreichte 85 Prozent bei Rotten Tomatoes und 8,0 Punkte auf IMDb, spielte 782 Millionen Dollar ein und läuft in Deutschland bei Disney+ und Prime Video.
Wade Wilson alias Deadpool bricht die vierte Wand und jagt seinen Peiniger Ajax – mit schwarzem Humor und extremem Heilfaktor im Gepäck © Walt Disney und Marvel Studios
Diese drei Spin-offs sind das Schauen auf jeden Fall wert – sie beweisen, dass Ableger ihre Ursprungsreihen nicht nur ergänzen, sondern eigenständige Meisterwerke sein können. Alle drei verbinden Respekt vor ihren Vorlagen mit mutigen neuen Perspektiven und fanden bei Kritikern wie Publikum Anklang. Die Filme zeigen unterschiedliche Ansätze: Sportdrama, düsterer Kriegsfilm und Meta-Komödie. Wer mehr Nachschub sucht: Eine neue Serie wird perfekt für alle Fans von „Bosch“ und „Reacher“, während die „Hunger Games“-Autorin aktuell mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wird.