Was Geschlechtergerechtigkeit ist, konnte Georg Friedrich Händel 1724 noch nicht wissen. Aber Hosen- und Kastratenrollen sorgen in Barockopern für eine erstaunliche Beweglichkeit dessen, was als männlich oder weiblich gilt – insbesondere in seinem Dreiakter „Giulio Cesare in Egitto“ („Julius Cäsar in Ägypten“). An der Rheinoper in Duisburg dreht die Regisseurin Michaela Dicu jetzt noch weiter an dieser Schraube: aus Julius wird Julia, aus Cleopatra ein Cleopatro.