Erfreuliche Nachrichten für Wuppertals städtische Altenpflegeheime (APH): Am Montagnachmittag überreichte Regierungspräsident Thomas Schürmann der Oberbürgermeisterin Miriam Scherff in den Räumen des Altenheims Neviandtstraße symbolisch einen Förderbescheid in Höhe von knapp 6,4 Millionen Euro. Mit der Summe soll das 50 Jahre alte Gebäude auf dem Grundstück energetisch saniert werden und anschließend 80 Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause bieten.

Miriam Scherff freut sich über das „so wichtige Projekt“, durch das nun auch der Altbau bedacht werde – mit einer Fördersumme, „für die es sich definitiv lohnt, aus dem Rathaus hierherzukommen“, sagt sie lachend. Das Sanierungsprojekt zugunsten des Klimaschutzes wird zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Landesprogramms für „Energieeffiziente öffentliche Gebäude“ (EFRE). Regierungspräsident Thomas Schürmann überreicht das Geld symbolisch im Konferenzraum mit Blick auf das betroffene Gebäude, das aktuell bereits entkernt und schadstoffsaniert ist. „Ich freue mich, dass mit der Förderung gleich zwei wunderbare Aufgaben erfüllt werden“, sagt Schürmann. „Zum einen betreiben wir damit Klimaschutz, wir bringen ihn voran. Zum anderen wird etwas für die Menschen getan, die angewiesen sind auf Hilfe und Pflege. Für diese schaffen wir ein vernünftiges Wohnumfeld und auch die Mitarbeiter profitieren von den Ergebnissen.“ Das Förderprogramm setze auf den Umbau diverser Gebäude zugunsten der Klimaeffizienz; dass auch das Altenpflegeheim Neviandtstraße einbezogen werde, begrüße er sehr.

Das Pflegeheim
besteht seit dem Jahr 1910

Sozialdezernentin Annette Berg nutzt den feierlichen Anlass, um auf das 115-jährige Bestehen des alten Gebäudes zurückzublicken, auf die Neuerrichtung im Jahr 1975 und die 165 Personen, die dort seitdem beherbergt werden können. Sie betont die hohe Relevanz der Einrichtung, die zum Großteil auch Menschen aufnehme, die teilweise aus großer Armut oder Obdachlosigkeit kämen. Aber auch ehemalige Suchtkranke und psychisch Kranke gehören zu den Bewohnern, die im Pflegeheim in der Neviandtstraße ein Zuhause und Unterstützung bekommen. „Mit dem Geld können wir die Zukunftsfähigkeit der Einrichtung sichern. Es geht jetzt um Energie, Umwelt und Ressourcen“, so Berg. Für die konkrete Umsetzung bedeute das, dass 121 neue Fenster eingebaut werden, gänzlich auf LED-Beleuchtung umgestellt und auf einer Fläche von 2900 Quadratmetern Fassadendämmung angebracht wird.

Im Konferenzbereich, der für die Scheck-Übergabe genutzt wurde, hängen bereits Grundrisse aus, die Überblick über die anstehenden Arbeiten vermitteln. „Wir stecken schon mittendrin in den Arbeiten“, sagt die stellvertretende Betriebsleiterin Annette Dämmer. „Die Ausschreibungen haben auch schon begonnen.“ Weitere Planungen beinhalten die Entfernung der ehemaligen Loggien und Balkone, durch die die noch bestehende Lochfassade durch eine gerade Fassade ersetzt werde – „was zu einer erheblichen energetischen Verbesserung beitragen wird“, führt Dämmer aus. Stattdessen sind französische Fenster geplant, also eine Kombination aus Fenster und Tür. „Am Ende bedeutet das auch mehr Raumfläche für die einzelnen Zimmer“, so Dämmer.

Auch Einrichtungsleiterin Susanne Dickebohm und Pflegedienstleiterin Anke Ummelmann sind froh über die großzügige Förderung des Landes. „Wir von der Stadt und der APH sind froh, durch das Bauvorhaben im Kleinen ebenfalls zur Energetik und zum Umweltschutz beitragen zu können“, so Dickebohm. Ummelmann stimmt zu: „So können wir mit unserer Einrichtung auch einen Beitrag leisten und schließen damit an die Begrünung der Dächer an, die ja auch schon durchgeführt wurde.“ Die Arbeiten sollen Mitte 2027 fertiggestellt sein.