Bielefeld. Die 55-jährige Bielefelderin hat Glück: „Ich möchte raus aus dem Weihnachtstrubel, der Sonne entgegen.“ Sie hat sich für die Kapverdischen Inseln entschieden und sofort zum Telefonhörer gegriffen. Am 17. Dezember soll es losgehen – für zehn Tage. Die Inhaberin eines Jöllenbecker Reisebüros kann helfen. „Der Preis ändert sich von Tag zu Tag. Hätte sich die Kundin zwei Tage später entschieden, müsste sie jetzt schon 200 Euro mehr bezahlen“, sagt Sylvia Heidemann.
Zurzeit seien Ziele in Ägypten besonders gefragt. Ausschlaggebend hierfür seien die konstanten Temperaturen um 25 Grad. Auch die Türkei sei als Urlaubsland im Dezember beliebt. Wer sich nicht auf ein Hotel fixiert habe, könne dort im 5-Sterne-Segment gute All-inclusive-Angebote finden.
Gran Canaria ist Weihnachten beliebt – aber teuer.
| © dpa
Und wie sieht es auf den Kanarischen Inseln aus? „Die sind über Weihnachten richtig teuer“, sagt die Fachfrau. Besonders Gran Canaria, Lanzarote und Teneriffa seien beliebt. In Mittelklassehotels würden dafür Preise zwischen 3.500 bis 5.000 Euro aufgerufen – eine Woche für zwei Personen. Für größere Gruppen ab sechs Personen sei es jetzt schwierig, noch gemeinsame Flug- und Hotelplätze zu bekommen, für Singles oder Pärchen gebe es über Weihnachten oder Silvester jedoch noch Möglichkeiten.
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Die Kanaren sind teuer
Wer einen Direktflug, beispielsweise nach Zypern, buchen möchte, müsse jedoch auf Flughäfen in Düsseldorf oder Frankfurt ausweichen. Was zurzeit einen Boom erlebe, seien Kreuzfahrten: „Da wird sogar schon für 2027 gebucht.“
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Das kann Janis Reineke vom Kreuzfahrtstudio in der Bielefelder Altstadt bestätigen. „Beliebt ist das Angebot, bei dem man in sieben Tagen fünf Kanarische Inseln im Mittelmeer anfährt.“ Auch Reisen in die Karibik für 14 Tage würden verstärkt nachgefragt. Deshalb müsse weit im Voraus gebucht werden, manchmal zwei Jahre. Für den Winter 2026/2027 gebe es zwar noch eine Auswahl, für größere Familien sei es jedoch schon schwierig.
Auch Reedereien würden auf Frühbucher-Rabatte setzen. Inzwischen würden sich Anbieter auch an der „Black Week“ beteiligen, die in diesen Tagen läuft.
Tragödie in Türkei führt zu Rückgängen von Buchungen
Jobst Hölzenbein, Geschäftsführer der Reise-Ecke in Heepen, stellt ebenfalls fest, dass Ägypten als preiswertes Reiseland zunehmend beliebter wird. Die Wertigkeit der Hotels sei hoch. „Jetzt geht aber auch immer noch was, auf den Kanarischen Inseln. Es ist eben eine Sache des Preises“, sagt Hölzenbein. Außerdem sollte man sich nicht auf einen Flughafen konzentrieren und flexibel sein.
Für relativ kleines Geld könnten Familien in Belek (Türkei) acht Tage Urlaub machen. Bekannt sei die Stadt für ihre Golfplätze und Sportzentren. Martin Neumann, Geschäftsführer des „Teamtour“-Reisebüros, berichtet jedoch, dass es nach der ausführlichen Berichterstattung über die Bettwanzen-Tragödie in Istanbul „intensive“ Einbrüche in den Buchungen gegeben habe. Gut nachgefragt sei in dieser Jahreszeit „alles, was warm ist“.
Flüge während der Feiertage seien zwar knapp, machbar sei jedoch im Prinzip noch alles, auch eine Reise nach New York. Allerdings müssten Kurzentschlossene dabei tief in die Tasche greifen. Für eine kleinere Personenzahl gebe es auch noch Silvesterreisen. Wichtig sei, dass Interessenten bereits wüssten, wohin sie reisen möchten. Busreisen für drei bis vier Tage an die Ostsee, in die Niederlande, nach Süddeutschland oder Thüringen hat „Teamtour“ über die Feiertage ebenfalls noch im Angebot – für Familien, Pärchen oder Singles, die sich einen Tapetenwechsel wünschen.
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