01. Dezember 2025

Bernd Müller

Bitcoin-Münze mit fallendem Chart im Hintergrund.

(Bild: DUSAN ZIDAR / Shutterstock.com)

Der größte institutionelle Bitcoin-Halter droht mit Zwangsverkäufen – und ein Stablecoin-Riese verliert sein Top-Rating.

Bitcoin und andere Kryptowährungen haben am Montag massiv an Wert verloren. Ersterer verlor fast acht Prozent und rutschte auf unter 84.000 US-Dollar ab. Ether ging sogar noch stärker ins Minus und büßte rund zehn Prozent ein und fiel auf 2.719 US-Dollar.

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Damit setzt sich eine Verkaufswelle fort, die bereits den dritten Monat andauert und den Gesamtmarkt um über eine Billion Dollar schrumpfen ließ.

Betroffen waren nicht nur die großen Kryptowährungen: Besonders hart traf es kleinere Token mit geringerer Liquidität, wie es bei Bloomberg heißt. Ein MarketVector-Index, der laut Bericht die untere Hälfte der 100 größten digitalen Vermögenswerte abbildet, ist in diesem Jahr um fast 70 Prozent gefallen.

Strategy unter Druck: Reserve gegen Zwangsverkäufe

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht Strategy. Das Unternehmen hält inzwischen Bitcoin-Bestände im Wert von rund 56 Milliarden US-Dollar und ist damit der größte institutionelle Halter der Kryptowährung.

Am Montag senkte das Unternehmen seine Gewinnprognose für 2025 drastisch und verwies dabei auf die schwache Bitcoin-Entwicklung. Die Aktie stürzte daraufhin laut Reuters um über zehn Prozent ab.

Um Befürchtungen zu zerstreuen, kündigte das Unternehmen die Bildung einer Reserve von 1,4 Milliarden US-Dollar an. Diese soll künftige Dividenden- und Zinszahlungen finanzieren.

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Dennoch bleibt die Sorge bestehen: Der sogenannte mNAV-Wert des Unternehmens lag am Montag bei etwa 1,11. Diese Kennzahl vergleicht den Unternehmenswert mit dem Wert der Bitcoin-Bestände. Sollte sie negativ werden, könnte das Unternehmen laut Strategy-Chef Phong Le gezwungen sein, einen Teil seiner Bitcoin zu verkaufen, so Bloomberg.

Die Aktien des Unternehmens liegen mittlerweile rund 66 Prozent unter ihrem Allzeithoch vom November 2024. Auch andere Krypto-Unternehmen spüren den Druck: Die Aktie der Handelsplattform Coinbase Global fiel um sechs Prozent.

Stablecoin USDT: Herabstufung schürt Systemrisiken

Zusätzliche Unsicherheit brachte eine Entscheidung von S&P Global Ratings. Die Ratingagentur stufte laut Reuters die Stabilitätsbewertung von Tether (USDT), dem weltweit größten Stablecoin, auf die niedrigste Stufe herab. Die Begründung: Ein weiterer Wertverlust von Bitcoin könnte dazu führen, dass der Token unterbesichert ist.

S&P verwies zudem auf einen Anstieg risikoreicherer Vermögenswerte in den Reserven von Tether sowie auf „anhaltende Lücken in der Offenlegung“. Tether selbst weist die Herabstufung entschieden zurück. Die Warnung trifft jedoch einen empfindlichen Punkt, denn Stablecoins gelten als Rückgrat des Kryptohandels.

Die People’s Bank of China verschärfte die Lage zusätzlich. Am Samstag gab die chinesische Zentralbank eine Warnung vor den Risiken virtueller Währungen heraus, einschließlich Stablecoins. Regierungsbehörden sollten ihre Zusammenarbeit verstärken, um illegale Aktivitäten zu bekämpfen, hieß es.