Washington – Der neue Drogenkrieg der USA: Jetzt erreicht ein potenzieller Skandal die Spitze des Pentagons – Kriegsminister Pete Hegseth.
Er soll eine möglicherweise illegale Anordnung erteilt haben, als ein zweiter Luftschlag gegen ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot in der Karibik durchgeführt wurde.
Wie die „Washington Post“ berichtete, hatten US-Streitkräfte am 2. September ein Motorboot im Visier. Die Operation wurde von der Eliteeinheit „SEAL Team 6“ exekutiert, deren Kommandos 2011 den 9/11-Terroristen Osama bin Laden (†54) töteten. Hegseth soll mündlich den Befehl erteilt haben: „Tötet sie alle!“ Als sich nach dem ersten Raketentreffer zwei Überlebende an das brennende Wrack klammerten, folgte die Anordnung für einen weiteren Schlag.
Ein kombiniertes Bild zeigt zwei Screenshots aus einem Video, das am 15. September 2025 auf dem X-Account des Weißen Hauses gepostet wurde und laut US-Präsident Donald Trump einen Militärschlag der USA gegen ein Schiff eines venezolanischen Drogenkartells zeigt
Foto: The White House/via REUTERS
Jetzt tobt der Skandalsturm!
Schon bisher zeigten sich Kongress und Militärexperten skeptisch gegenüber Trumps „Drogenkrieg“ gegen Schmugglerboote in der Karibik und im Pazifik. Zweiundzwanzig Motorboote wurden bisher versenkt, 82 Menschen starben. Mit dem mutmaßlichen Hegseth-Befehl gibt es nun aber erstmals einen konkreten Vorfall, an dem sich die Kritik manifestiert.
Einige sprechen sogar von möglichen „Kriegsverbrechen“.
„Wenn das so passiert wäre, wäre das natürlich sehr ernst, eine illegale Handlung“, sagte der republikanische Kongressabgeordnete Mike Turner (65). Demokraten-Senator Tim Kaine (67) wurde noch deutlicher und sprach vom Verdacht eines Kriegsverbrechens. In beiden Kammern des Kongresses wurden Untersuchungen angeordnet.
Präsident Donald Trump wird von Pentagon-Chef Pete Hegseth begrüßt, bevor er zu einer Versammlung hochrangiger US-Militärkommandeure in der Marine Corps Base Quantico spricht
Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Trump stellt sich hinter Hegseth
Donald Trump (79) stellt sich unterdessen hinter Hegseth und behauptet, der Kriegsminister habe den zweiten Befehl gar nicht erteilt: „Pete hat gesagt, dass er den Tod dieser beiden Männer nicht angeordnet hat“, mauert der US-Präsident.
Die Gerald R. Ford Carrier Strike Group der US-Marine, darunter das Flaggschiff USS Gerald R. Ford, die USS Winston S. Churchill, die USS Mahan und die USS Bainbridge, segeln am 13. November 2025 im Atlantik in Richtung Karibik
Foto: US Navy/via REUTERS
Doch Hegseth selbst hatte zuerst die Vorwürfe in ersten Reaktionen gar nicht ausdrücklich bestritten, sondern eher allgemein von „erfundenen, aufwieglerischen und abwertenden“ Behauptungen gesprochen. Die hochwirksamen Angriffe seien als „tödliche, kinetische Operationen“ konzipiert, schrieb er auf der Plattform X. Und legal, nach US- und internationalem Recht, behauptet Trumps umstrittener Minister.
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In einem weiteren bizarren Eintrag postete er die Kinderbuchfigur „Franklin“, wie sie Panzerfäuste auf Drogenboote abfeuert. „Franklin nimmt ‚Narco‘-Terroristen ins Visier“, lautete die Überschrift.
Militärrechtsexperte Todd Huntley kritisiert grundsätzlich die rechtliche Grundlage der Militäroffensive gegen Schmugglerboote: Diese befänden sich nicht in einem bewaffneten Konflikt mit den USA, wie es das Weiße Haus behaupte. Deshalb sei das Ausschalten der Schmuggler schlicht „Mord“, so Huntley zur „Washington Post“.
Er beklagt, dass sich die USA hier zum „Richter, Geschworenen und Henker“ gemacht haben.
Trump zeigt Video vom Abschuss : Drogenboot aus Venezuela abgeschossen
Quelle: TruthSocial@realDonaldTrump / Reuters16.09.2025