VfB Stuttgart im DFB-Pokal: Bochum erwartet „Laufeinheit gegen den VfB“ Maximilian Wittek ist derzeit einer der entscheidenden Spieler beim VfL. Foto: IMAGO/DeFodi Images

Der Zweitligist stellt sich auf wenig Ballbesitz am Mittwochabend ein – ist aber zugleich seit Wochen selbst gut in Form mit spezifischen eigenen Stärken.

Nicht jeder Trainerwechsel entfaltet sofort seine Wirkung, beim VfL Bochum aber ist die Rochade an der Seitenlinie voll aufgegangen. Seitdem Uwe Rösler im Oktober an der Castroper Straße übernommen hat, läuft es beim Zweitligisten: 13 von 18 möglichen Punkten holte die Mannschaft unter dem 57-Jährigen und zog dazu noch durch einen 1:0-Auswärtssieg beim Bundesligisten FC Augsburg ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. In diesem geht es nun im heimischen Ruhrstadion am Mittwoch (18 Uhr/ARD) gegen den VfB Stuttgart, der es folglich mit einem selbstbewussten Kontrahenten zu tun bekommen wird.

Und mit einem, der bei Standards viel Gefahr ausstrahlt. Zuletzt beim 3:0-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth fielen die ersten beiden Bochumer Treffer nach ruhenden Bällen, die beide Male Maximilian Wittek von der rechten Seite mit seinem starken linken Fuß mit Zug zum Tor getreten hatte.

Bochum will dem VfB „einen Fight liefern“

Auch sonst sorgte der 30-jährige Linksverteidiger für viel Intensität und Emotionalität – und erhielt im Anschluss von seinem Trainer ein Sonderlob. „Wir hatten eine unheimliche Größe, Power und Wucht auf dem Platz. Maxi Wittek hatte daran einen ganz großen Anteil“, sagte Rösler, der wie zuletzt auch an seinem optischen Markenzeichen festhielt und bei frischen Temperaturen in kurzer Hose am Spielfeldrand die Anweisungen gab. Mit 16 Punkten steht der frühere Stürmer von Manchester City (1994–1998) mit den Bochumern nun im Tabellenmittelfeld, der Fehlstart unter seinem Vorgänger Dieter Hecking ist korrigiert.

Mann des Spiels beim bislang letzten Aufeinandertreffen: Dem derzeit verletzten Ermedin Demirovic gelangen beim 4:0-Sieg in Bochum im April drei Tore. Foto: Pressefoto Baumann

Nun weiß man beim Bundesliga-Absteiger zugleich auch, dass die Stuttgarter nochmals eine andere Hausnummer darstellen als viele der jüngsten Gegner. „Das wird eine andere Partie“, sagte Wittek nach dem Fürth-Spiel – wobei er am Mittwoch nicht von allzu langen Ballbesitzphasen seiner Mannschaft ausgeht: „Wir müssen viel regenerieren. Denn das könnte auch eine Laufeinheit gegen den VfB werden. Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft.“

Ein Problem werden die Bochumer mit diesen geringeren Spielanteilen aber nicht haben – im Gegenteil. Bei allen Siegen unter Rösler in der zweiten Liga lag der eigene Ballbesitz-Wert stets bei maximal 45 Prozent, teils sogar deutlich darunter. Eine starke Defensive sei immer die Basis, betont Wittek, der beim Flutlicht-Pokalabend auch auf den Heimfaktor setzt: „In unserem Stadion können wir sehr ekelig sein. Stuttgart kann man ärgern, wenn man sie nicht ins Spiel kommen lässt. Mit unseren Fans im Rücken werden wir versuchen, dem VfB einen Fight zu liefern.“