Ab Mitte Dezember müssen Pendler im Norden mit neuen Fahrplänen rechnen. Warum Regionalzüge in Hamburg eingeschränkt werden – und wo es mehr Verbindungen gibt, lesen Sie hier.
Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember gibt es im niedersächsischen Regionalverkehr zahlreiche Änderungen – Verbesserungen auf einigen Strecken, aber auch Einschränkungen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kritisiert vor allem: Zusätzliche Fernzüge in Hamburg würden mehrere wichtige Pendlerfahrten verdrängen.
Neuer Fahrplan: Regionalzüge starten in Harburg –Zwischenhalt Maschen entfällt
Drei Züge der Linie RB 31 nach Lüneburg, die von Metronom betrieben werden, können demnach künftig nicht mehr am Hamburger Hauptbahnhof starten, sondern erst in Hamburg-Harburg. Außerdem streicht das für Eisenbahninfrastruktur zuständige Unternehmen DB InfraGO Unterwegshalte auf dieser hochbelasteten Strecke heraus, damit weniger Verspätungen entstehen. Diese drei Züge halten auch nicht mehr in Maschen:
• Neu erst ab Hamburg-Harburg 16.16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 16.04 Uhr)
• Neu erst ab Hamburg-Harburg 17.16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 17.04 Uhr)
• Neu erst ab Hamburg-Harburg 19.16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 19.03 Uhr)
Auch die RB 31 ab Hamburg-Hauptbahnhof um 14.58 Uhr hält nicht in Maschen. Eine weitere Änderung gibt es bei der RB 41 nach Rotenburg, sie fährt künftig erst um 17.32 Uhr ab Hamburg-Harburg (bisher 17.17 Uhr ab Hauptbahnhof).
„Regionalzüge bleiben wortwörtlich auf der Strecke“
LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl sagte, Bahnsteige würden von neuen Fernzügen „besetzt“ und „bewährte Regionalzüge bleiben dafür wortwörtlich auf der Strecke“. Das schade dem regionalen Bahnverkehr.
Nach den Regeln der DB InfraGO haben Fernzüge fast immer Vorrang vor dem Nahverkehr. Schwabl mahnte, dies dürfe nicht dazu führen, dass Nahverkehr verdrängt werde, damit mehr gewinnbringende Fernzüge fahren. Der Bund müsse rasch für „faire Regeln“ sorgen. Pendler seien auf diese Verbindungen angewiesen.
Mehr Zugangebot für Bremen, Osnabrück und Norddeich Mole
Mehr Angebot wird es laut Mitteilung hingegen im Expresskreuz Niedersachsen/Bremen geben. Auf den Linien RE 1 und RE 9 werden demnach mehrere Früh- und Spätverbindungen ergänzt, darunter zusätzliche Züge am frühen Morgen zwischen Bremen und Osnabrück sowie neue Fahrten von und nach Norddeich Mole. Damit sollen etwa bessere Anschlüsse an die erste Fähre nach Norderney ermöglicht werden.
In Südniedersachsen ändern sich zudem mehrere überregionale Linien. Der bisherige RE 2 aus Erfurt werde zum RE 11 und fahre künftig nach Göttingen. Zusammen mit dem RE 1 ergebe sich dort ein Stundentakt. Außerdem fahre künftig der RE 8 aus Halle nach Kassel und schaffe eine durchgehende stündliche Verbindung zwischen beiden Städten.
600 Millionen Euro zahlt das Land nach eigenen Angaben im Jahr
Die LNVG plant und bestellt den Regionalverkehr für große Teile Niedersachsens. Sie ist eine hundertprozentige Tochter des Landes.
Das könnte Sie auch interessieren: Müllberge direkt an Landstraße im Norden: Spuren deuten auf einen Täterkreis hin
Rund 600 Millionen Euro zahlt das Land nach eigenen Angaben im kommenden Jahr für Zugleistungen. (dpa/mp)
