Wer in Hamburg unterwegs ist, weiß: Unsere Stadt lebt von Engagement, Zusammenhalt und dem Blick für die Menschen, die Unterstützung brauchen. Ein Paradebeispiel dafür feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Das Jugendwerk Unfallgeschädigter Kinder e.V. wird 60 Jahre alt! Seit 1965 bewegt der gemeinnützige Verein Kinder zwischen sechs und 14 Jahren, die als Opfer oder Zeugen an Verkehrsunfällen beteiligt waren – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sport, Spiel und ganz viel Gemeinschaft

Das Jugendwerk ist eine Institution, die ihresgleichen sucht. Hier steht nicht nur der Sport im Mittelpunkt, sondern vor allem das Miteinander. Die Kinder, die oft schwierige Erlebnisse hinter sich haben, finden in den sechs über das Stadtgebiet verteilten Sporthallen einen Ort, an dem sie einfach Kind sein dürfen. Die Trainings dauern etwa 1 bis 1,5 Stunden und sind immer von mindestens einer weiblichen und einer männlichen Übungskraft begleitet. Das Besondere: Die 43 Sportübungsleiterinnen und -leiter sind allesamt aktive oder ehemalige Hamburger Polizeibeamtinnen oder -beamte  – ein echtes Zeichen für gelebte Fürsorge und Engagement über den Dienst hinaus.

Kostenfrei und mit viel Herz

Finanziert wird das Jugendwerk ausschließlich durch Spenden. Das bedeutet: Für die Kinder ist die Mitgliedschaft komplett kostenfrei, ebenso wie die Sportbekleidung, die vom Verein gestellt wird. Trainiert wird während der Hamburger Schulzeit – in den Ferien ist Pause, damit alle Kräfte wieder auftanken können.

Ein Verein, der verbindet – und offen für neue Gesichter ist

Polizeivizepräsident Mirko Streiber, der als 1. Vorsitzender des Vereins mit viel Herzblut dabei ist, bringt es auf den Punkt: 

„Was hier seit nunmehr 60 Jahren geleistet wird, erfüllt mich mit tiefem Respekt und Dankbarkeit. Ehrenamtliche und Förderer begleiten Kinder, die Schlimmes erlebt haben, und helfen ihnen dabei, wieder Momente von Unbeschwertheit und Lebensfreude zu erfahren und einfach wieder Kind sein zu dürfen. Das ist von unschätzbarem Wert. Mit Stolz und Bewunderung blicke ich auf sechs Jahrzehnte Vereinsgeschichte zurück. Mein Dank gilt allen Beteiligten für das unermüdliche Engagement und den selbstlosen Einsatz. Ich kann alle Kolleginnen und Kollegen nur ermutigen, Teil dieses besonderen Wirkens zu werden – es lohnt sich, in jeder Hinsicht.“

 

Wer Lust hat, sich zu engagieren, braucht vor allem eines: Ein Faible für Kinder, Empathie und Freude am Sport. Ein Trainerschein ist schön, aber kein Muss. Die Juleica (Jugendgruppenleitercard) ist ebenfalls gern gesehen und ermöglicht sogar Sonderurlaub, wenn man als Betreuerin oder Betreuer eine Freizeit begleitet. Die Einsatzzeiten sind flexibel – ob vor oder nach dem Dienst, oder auch mal ein paar Wochen Pause, alles ist möglich. Die Gemeinschaft ist entspannt und offen für neue Gesichter.

Dagmar Henningsen, ehemalige Kollegin und Geschäftsführerin des Jugendwerks, ist selbst seit Jahren als Übungsleiterin aktiv. Ihr Antrieb? „Ich finde es schön zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln und die Gemeinschaft wächst mit dem Wissen, dass unsere Vereinsarbeit durch den persönlichen Einsatz aller Übungsleiter einen Anteil daran haben. Ich finde es fantastisch, was in den vergangenen 60 Jahren aufgebaut wurde und bin stolz ein kleiner Teil dessen zu sein. Wir sind immer am Puls der Zeit geblieben und haben dies auch weiterhin vor — unsere Ideenkiste ist prall gefüllt!“

Mitmachen? Unbedingt!

Ob ein Ausflug zum Eisladen, mehrtägige Freizeiten oder einfach ein kreatives Training – das Jugendwerk lebt von den Ideen und dem Engagement seiner Mitglieder. Wer neugierig ist, kann einfach mal vorbeischauen. Alles andere ergibt sich – und vielleicht ist das der Beginn einer ganz besonderen Erfahrung.

Kontakt und weitere Infos:

Mehr zum Verein und wie man mitmachen kann, gibt es auf www.jugendwerk-hamburg.de.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 60. Jubiläum, Jugendwerk Unfallgeschädigter Kinder e.V.! Auf viele weitere Jahre voller Bewegung, Gemeinschaft und Herz.

 

Katharina Dehn, PÖA 2