Ein Schild vor einem Gebäude zeigt das RTL-Logo.

Stand: 02.12.2025 10:55 Uhr

Etwa 600 Mitarbeiter von RTL Deutschland verlieren ihre Jobs. Der Sender reagiert damit auf sinkende Werbeeinnahmen im klassischen Fernsehen und auf den Wandel im Medienmarkt. Künftig will RTL noch mehr in Streaming investieren.

RTL Deutschland streicht etwa 600 Stellen. Betroffen sind Vollzeit- und Teilzeitkräfte, wie RTL mitteilte. Der Umbau solle sozialverträglich umgesetzt, betriebsbedingte Kündigungen sollen „möglichst“ vermieden werden, sagte der RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter. Betroffene Beschäftigte sollen über Altersteilzeit, Abfindungen oder andere Unterstützungsangebote entlastet werden.

„Es gibt zwei große Herausforderungen, die wir lösen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein“, sagte Schmitter der Nachrichtenagentur dpa. Eine sei der tiefgreifende Wandel im Medienmarkt, die andere die schwierige konjunkturelle Lage. Seit 2019 seien die linearen Werbeumsätze von RTL Deutschland um mehr als 20 Prozent gesunken. Gleichzeitig habe der Konzern massiv in den Ausbau des Streamingdienstes RTL+ investiert, dessen Abonnentenzahl auch auf mehr 6,6 Millionen gestiegen sei.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) reagierte schockiert auf die geplanten Stellenstreichungen. „Das ist eine Katastrophe“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Positiv bewertet er jedoch die Konditionen für die Mitarbeiter. „Das sind gute und wichtige Verhandlungsergebnisse im Sinne der Beschäftigten“, erklärte Beuster.

Mehr Streaming-Inhalte

Für Zuschauerinnen und Zuschauer bedeute der Stellenabbau keine unmittelbaren Einschnitte beim linearen Programm. „Wir senden nach wie vor 24 Stunden rund um die Uhr“, sagte Schmitter. Zugleich kündigte er an, dass die Programmbudgets zunehmend vom linearen TV in hochwertige Streaming-Inhalte verschoben werden.