Erschütternde Szenen in Frankreich
Fans stürmen Teambus und schlagen auf Spieler ein
02.12.2025 – 12:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Jérémie Boga: Der Flügelstürmer zählte zu den Spielern, die tätlich angegriffen wurden. (Quelle: IMAGO/fred DIDES/psnewz)
Nizza war mit großen Ambitionen in die neue Saison in der Ligue 1 gestartet. Aktuell ist der Klub von diesen Ambitionen weit entfernt. Einige Fans sind sauer – und schlagen über die Stränge.
Sechs Spiele hat der französische Verein OGC Nizza in Serie verloren. In der Europa League sind die Franzosen ohne einen Punkt Letzter von 36 Teams, in der heimischen Ligue 1 findet sich der ambitionierte Verein aktuell im Tabellenmittelfeld wieder. Die Stimmung ist am Boden, am Wochenende erreichte sie einen neuen Tiefpunkt. Denn nach dem Spiel in Lorient warteten Berichten zufolge Hunderte Fans am Trainingsgelände in Nizza, um die Mannschaft zur Rede zu stellen.
Doch bei einem reinen Wortgefecht sollte es nicht bleiben. Einzelne Fans stürmten laut „L’Équipe“ und „RMC Sport“ den Teambus und schlugen auf die Spieler Terem Moffi und Jérémie Boga ein. Laut „RMC Sport“ sollen sie sogar bespuckt und rassistisch beleidigt worden sein. Sportdirektor Florian Maurice sei auch Ziel der Angriffe gewesen.
Wie die „L’Équipe“ berichtet, soll Trainer Franck Haise über einen Rücktritt nachdenken, Boga und Moffi verweigern, je wieder für Nizza zu spielen. Auch andere Spieler sollen über ihre Zukunft nachdenken.
Nach Informationen von AFP, „L’Équipe“ und „RMC Sport“ ist Boga für fünf Tage arbeitsunfähig. Der Angreifer habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Auch Moffi soll geschlagen worden und arbeitsunfähig sein. „Diese körperliche Gewalt ist nicht hinnehmbar“, hatte die Spielergewerkschaft UNFP bereits am Montagabend erklärt und mitgeteilt, dass sie „sofort Kontakt“ zu Boga und Moffi aufgenommen habe.
Die betroffenen Personen wollen die Angreifer zivilrechtlich verklagen. Der Ligaverband LFP hat derweil angekündigt, sich den Klagen der Betroffenen als Zivilpartei anzuschließen. Das teilte die LFP am Dienstag mit. Es gehe darum, die Spieler „voll und ganz zu unterstützen und dazu beizutragen, dass diese schwerwiegenden Vorfälle vollständig aufgeklärt werden“. „Diese völlig inakzeptablen Übergriffe verletzen die Integrität der Akteure und die Werte des Fußballs“, heißt es in der Mitteilung.
