55.000 Wohnungen in Frankfurt

FDP-Idee zum Verkauf der ABG stößt auf Kritik

Aktualisiert am 02.12.2025 – 11:07 UhrLesedauer: 2 Min.

Wohnhäuser in der Frankfurter Friedrich-Ebert-Siedlung (Symbolbild): Ein Vorschlag der Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) stößt bei der SPD auf Kritik.Vergrößern des Bildes

Wohnhäuser in der Frankfurter Friedrich-Ebert-Siedlung (Symbolbild): Ein Vorschlag der Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) stößt bei der SPD auf Kritik. (Quelle: ABG/Andreas Bierich)

Die FDP will prüfen, ob Frankfurt seine große Wohnungsgesellschaft verkaufen sollte. Die SPD sieht das jedoch als „brandgefährlich.“

Die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) stößt mit einem Vorstoß zu einer möglichen Privatisierung der städtischen Wohnungsgesellschaft ABG auf Kritik von der SPD. Wüst hatte im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärt, man könne einen Verkauf der städtischen Wohnungsgesellschaft prüfen. Die ABG betreut nach eigenen Angaben rund 55.000 Wohnungen und weitere Mietobjekte in Frankfurt.

Der Frankfurter SPD-Vorsitzende Kolja Müller nannte den Vorschlag via Pressemitteilung daraufhin „brandgefährlich“. Der SPD-Politiker verwies dabei auf Umfragen, nach denen Wohnen für viele Menschen das größte Problem in Frankfurt sei.

Die ABG sei für bezahlbaren Wohnraum zentral. Sie baue günstige Wohnungen, halte Mieten stabil und habe beim Mietenstopp Verantwortung übernommen. „Und dann will man ausgerechnet die zentrale Institution für bezahlbares Wohnen privatisieren? Das ist brandgefährlich“, sagte Müller demnach.

Müller warnt zudem vor Fehlern anderer Städte. Dort seien in den 1990er- und 2000er-Jahren öffentliche Wohnungen verkauft worden. Aus seiner Sicht habe der Markt das Problem nicht gelöst. Berufsgruppen wie Erzieherinnen, Einzelhandelsangestellte oder Stadtpolizisten seien auf bezahlbare Wohnungen angewiesen, die sich am Bedarf der Stadt orientierten, und zwar „nicht als Spekulationsobjekt, sondern als Garant für soziale Daseinsvorsorge“, sagte Müller.

Wüst hatte im Interview betont, die Stadt solle sich von Beteiligungen trennen, die am Markt bestehen könnten. Als Beispiel nannte sie neben Hafen- und Marktbetrieben auch die ABG. Die FDP wolle vor der Kommunalwahl ihr Profil schärfen und sei „klarer in ihren Positionen“.