Unter dem Motto „Ansgar 2026 – Vom Mut, Grenzen zu überwinden.“ feiern das Erzbistum Hamburg und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) gemeinsam das Jubiläum zu Ehren des Missionars Ansgar von Hamburg und Bremen. Auch die benachbarte dänische Folkekirke wird mit verschiedenen Formaten das Jubiläum begehen. Anlass ist der 1200. Jahrestag der ersten Missionsreise des späteren Heiligen nach Norden im Jahr 2026, die er gemeinsam mit dem getauften dänischen König Harald Klak durchführte. Für das Jubiläumsjahr wurde jetzt die neue Website www.ansgar2026.de freigeschaltet. Sie bietet umfassende Informationen zu Geschichte, Bedeutung und den geplanten Veranstaltungen.
Nordischer Brückenbauer – Warum Ansgar heute wichtig ist
Ansgar, der im frühen Mittelalter als Mönch und Missionar in Norddeutschland und Skandinavien wirkte, wird bis heute als „Apostel des Nordens“ verehrt. Seine historisch bedeutsame Rolle gründet darauf, dass er u.a. an der Stelle der alten Hammaburg die erste Kirche errichten ließ – der Auftakt für die spätere Entwicklung der Stadt Hamburg und das Entstehen des Bistums. „In einer Zeit, in der Europa nach Orientierung sucht, erinnert Ansgar uns daran, dass Glaube Mut braucht: Mut zum Aufbruch, Mut zur Offenheit und den Mut, Frieden zu wagen. Modern gelesen: Wo Menschen einander zuhören und voneinander lernen, entstehen neue Räume für Vertrauen und Hoffnung“, ordnet die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Bedeutung Ansgars ein.
Eine Gestalt der Geschichte als Begleiter in die Zukunft
Die leitende Geistliche der Nordkirche ist überzeugt: „Ansgar lädt uns ein, diese Haltung in unserer Zeit mit Leben zu füllen. Er war ein Mensch mit festen Wurzeln und weitem Horizont. Sein Weg zeigt, wie aus Glauben Verantwortung wird – und dass Kirche lebendig bleibt, wenn sie unterwegs ist mit den Menschen und ihren Fragen. Deshalb feiern wir Ansgar nicht nur als Gestalt der Geschichte, sondern als Begleiter in die Zukunft: Er erinnert uns daran, dass Gottes Geist Brücken baut und uns ermutigt, neu aufzubrechen.“
Geschichte, Spiritualität und Gemeinschaft miteinander verbinden
Der Erzbischof des Erzbistums Hamburg, Dr. Stefan Heße, betont mit Blick auf den ersten Hamburger Bischof: „Dieses Jubiläum lädt uns ein, uns auf seine Spuren zu begeben – sei es im Sommer beim Pilgertag der katholischen Kirchengemeinden auf dem Ansgarweg in Haddeby, bei der ökumenischen Vesper am Ansgartag in der Hamburger Hauptkirche St. Petri oder schon am 25. Januar beim Auftakt des Ansgarjahres bei unseren dänischen Nachbarn in Kopenhagen, zu dem sogar Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin aus dem Vatikan anreisen wird. Jeder dieser Momente zeigt, wie lebendig Glaube sein kann und wie wir Geschichte, Spiritualität und Gemeinschaft heute miteinander verbinden können.“ Erzbischof Heße ist von der Beispielhaftigkeit Ansgars überzeugt: „Ich lade Sie herzlich ein, sich an diesen besonderen Tagen zu beteiligen. Lassen Sie sich von Ansgars Geschichte inspirieren, entdecken Sie, wie er Glauben und Begegnung lebendig gemacht hat, und erfahren Sie, wie seine Impulse auch heute noch unseren Alltag, unser Miteinander und unser Europa prägen können.“
Anerkennung für großes Engagement: Ansgarkreuz und Ansgar-Medaille
Sowohl für die Nordkirche als auch für das Erzbistum Hamburg hat Ansgar große Bedeutung. Das von der Nordkirche verliehene Ansgarkreuz ehrt Menschen, die sich durch besonderen Einsatz in Gemeinden, Diensten oder Werken der Kirche verdient gemacht haben. Das Ansgarkreuz geht auf eine kreuzförmige Gewandfibel zurück – eines der ältesten christlichen Zeugnisse Norddeutschlands, das im Wikinger Museum Haithabu ausgestellt ist. Die Ansgar-Medaille des Erzbistums Hamburg wurde im Jahr 2000 gestiftet. Sie ist laut Statut die einzige Auszeichnung des Erzbistums und Ehrenamtlichen vorbehalten für ihren vorbildlichen Einsatz für die Kirche. Die Medaille ist aus Silber gefertigt und teilvergoldet. Sie zeigt den Bistumsgründer Ansgar, der die thronende Gottesmutter verehrt.