SPD fürchtet steigende Mieten
Angespannter Wohnungsmarkt: Ahmed wendet sich an Söder
02.12.2025 – 16:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Der OB-Kandidat Nasser Ahmed von der SPD (Archivbild): Er will das Thema Wohnen zum zentralen Thema in seinem Wahlkampf machen. (Quelle: Günter Distler)
Zum Jahreswechsel läuft in Bayern eine Verordnung aus. Die SPD fürchtet, dass dadurch in Nürnberg die Mieten stark steigen.
Der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist angespannt. Nürnbergs SPD-Chef und Oberbürgermeister-Kandidat Nasser Ahmed rechnet damit, dass sich die Situation nach dem 1. Januar 2026 noch verschärfen und die Mieten weiter steigen könnten. Dann nämlich läuft die Mieterschutzverordnung in Bayern aus. Diese ist die Grundlage für die Mietpreisbremse, die aktuell in Nürnberg gilt. Ahmed hat sich deshalb jetzt mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewandt und gefordert, eine neue Mieterschutzverordnung zu erlassen.
Ahmed sagt: „Wenn der Freistaat nicht handelt, verlieren die Menschen in Nürnberg einen der letzten Schutzmechanismen gegen stark steigende Mieten.“ In Nürnberg suchten bereits jetzt mehr als 7.000 Haushalte nach einer Wohnung. Viele Menschen in der Stadt zahlten bereits über 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen. „Das ist nicht mehr tragbar. Wer Nürnberg am Laufen hält, muss sich Nürnberg auch leisten können“, fordert Ahmed.
Die bislang gültige Mieterschutzverordnung war am 1. Januar 2022 in Kraft getreten und ist zeitlich bis zum Jahresende befristet. Vorab identifizierte die Staatsregierung 203 Gemeinden mit angespannten Wohnungsmärkten in Bayern, darunter auch Nürnberg. In diesen Gebieten gilt die Mietpreisbremse. Diese besagt, dass Bestandswohnungen nur für maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete neu vermietet werden dürfen.
Außerdem dürfen Eigentümer die Miete nicht um mehr als 15 Prozent innerhalb von drei Jahren erhöhen. Eine Erhöhung über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus ist generell unzulässig. Geregelt wird durch die Verordnung weiter, dass Käufer einer vermieteten Immobilie den Mietern erst zehn Jahre nach dem Kauf wegen Eigenbedarfs kündigen dürfen.
Ahmed sagt: „Es wäre ein bewusstes Wegsehen, die Verordnung auslaufen zu lassen.“ Ohne sie seien die Mieter „schutzlos“, in Nürnberg und ganz Bayern könnten die Mieten explodieren, argumentiert der SPD-Politiker in seinem Brief an Söder. Ob die Staatsregierung die Mieterschutzverordnung vor dem Auslaufen noch verlängern wird, ist nicht bekannt. Eine Anfrage der Nürnberger Redaktion von t-online ließ das Justizministerium bislang unbeantwortet.
