
Umwelttechnologie ist einer aktuellen Studie zufolge eine der global am schnellsten wachsenden Branchen. Der jährliche Umsatz überschreitet bereits fünf Billionen Dollar. Während China dominiert, fällt Deutschland weiter zurück.
Umwelttechnologie hat sich zu einer weltweit rasant wachsenden Boombranche entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Unternehmensberatung BCG und des Weltwirtschaftsforums (WEF). Danach überschritten die globalen Umsätze mit umweltfreundlicher Technologie die Schwelle von fünf Billionen Dollar.
Damit wäre Umwelttechnologie die am zweitschnellsten wachsende Branche nach der Informationstechnologie. Bis zum Jahr 2030 erwarten die Berater bereits ein globales Marktvolumen von sieben Billionen Dollar.
EU und Deutschland fallen zurück
Die Umsatzschätzung der Berater basiert auf den weltweiten Umsätzen mit Technologien zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in acht Wirtschaftsbereichen: Logistik und Verkehr, Energieversorgung, Klimafolgenanpassung – dazu zählt etwa der Hochwasserschutz – Industrie und Bau, Finanzwesen, Recycling und Abfallmanagement, Landwirtschaft und CO2-/Methan-Management.
Ergebnis der Studie ist, dass die EU und Deutschland in diesem Bereich mittlerweile hinter China zurückfallen. Die EU habe sich zwar die weltweit ehrgeizigsten Klimaziele gesetzt, verliert die technologische Führerschaft jedoch allmählich an China. Auch Deutschland büßt nach Einschätzung von BCG und Weltwirtschaftsforum im Bereich Umwelttechnologien an Wettbewerbsfähigkeit ein, ungeachtet nach wie vor starker Industrie.
China das „Epizentrum der Innovation“
Den Autoren zufolge gibt China mehr Geld für Umwelttechnik aus als andere Weltregionen, investiert schneller – und festigt damit seine Kontrolle über die Wertschöpfungsketten in grüner Technologie. „Zum ersten Mal verlagert sich das Epizentrum der Innovation aus den traditionellen westlichen Zentren nach China“, heißt es in der Studie.
Die Autoren verweisen beispielhaft auf die chinesische Dominanz in der Solartechnologie. China hat demzufolge im vergangenen Jahr 659 Milliarden Dollar für Investitionen in den Ausbau CO2-freier Energieversorgung ausgegeben. In Europa waren es lediglich 410 Milliarden Dollar. Die USA investierten 310 Milliarden.
Diese Zahlen stammen von der Internationalen Energieagentur IEA und beinhalten neben dem Zubau der erneuerbaren Energien allerdings auch Investitionen in neue Atomkraftwerke.