Es gebe eine „gute Chance“, dass man einen Deal machen könne, sagte US-Präsident Donald Trump mit Blick auf die Gespräche zwischen Vertretern Washingtons und Kyjiws am Sonntag in einem exklusiven Golfclub im US-Bundesstaat Florida. Zugleich sprach er von „schwierigen kleinen Problemen“ wie dem „nicht hilfreichen“ Korruptionsskandal in der Ukraine, sah darin aber keine Behinderung der Gespräche.

US-Außenminister Marco Rubio, der für die USA an der Konferenz teilnahm, erklärte, es sei eine „sehr produktive und nützliche Sitzung“ gewesen, in der aus seiner Sicht „weitere Fortschritte“ erzielt worden seien. Er betonte aber auch, es bleibe noch viel zu tun. Außerdem müsse noch eine weitere Partei einbezogen werden. Damit meine Rubio offensichtlich Russland.

Einzelheiten nicht bekannt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb im Onlinedienst Telegram, er sei den USA, Trumps Team und dem Präsidenten persönlich dankbar für die Zeit, „die so intensiv in die Festlegung von Schritten zur Beendigung des Krieges investiert wurde“. Es sei wichtig, dass die Gespräche konstruktiv gewesen und alle Fragen offen und „mit einem klaren Fokus darauf, dass die Souveränität und nationalen Interessen der Ukraine sichergestellt werden“, diskutiert worden seien.

USA Steve Witkoff mit Donald TrumpTrumps Sondergesandter Witkoff (r.) soll mit Präsident Putin über den 28-Punkte-Plan verhandelnBild: Carlos Barria/REUTERS

Bei welchen inhaltlichen Aspekten genau Fortschritte erzielt wurden und
wo es noch schwierig ist, führten beide Seiten nicht aus. Vor kurzem war durch Medienberichte ein erster 28-Punkte-Plan der USA für ein Kriegsende öffentlich bekanntgeworden, der vielfach als „russische Wunschliste“ und Affront gegen Kyjiw kritisiert wurde. Europäer und Ukrainer verhandelten den Entwurf später mit amerikanischen Vertretern nach, mehrere Punkte blieben aber strittig.

Witkoff reist nach Moskau

An diesem Montag wird nach Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau reisen, um die Verhandlungen über den US-Plan fortzusetzen. Dem Vernehmen nach wird Witkoff am Dienstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen.

In Paris hat der französische Präsident Emmanuel Macron an diesem Montag seinen ukrainischen Amtskollegen Selenskyj empfangen. Nach französischen Angaben wollen die beiden Staatschefs unter anderem über die Bedingungen für einen „gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine beraten.

gri/se (dpa, afp, rtr)

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