VfB vor Duell beim VfL Bochum: Ex-Stuttgarter als Doppelpacker – als Simon Terodde den VfB aus dem Pokal warf Simon Terodde im Trikot des VfL Bochum – und als Doppel-Torschütze gegen den VfB Stuttgart. Foto: IMAGO/Funke Foto Services

Simon Terodde hat den VfB Stuttgart einst zurück in die erste Liga geschossen. Der Stürmer hat den Weiß-Roten im DFB-Pokal aber auch schon einmal empfindlich weh getan.

Aus Sicht des VfL Bochum ist der VfB Stuttgart durchaus eine Art Angstgegner. Die Bilanz vor dem Achtelfinalduell im DFB-Pokal an diesem Mittwochabend (18 Uhr/ARD) spricht da eine deutliche Sprache: Nur eine der vergangenen 13 Partien gegen den VfB beendeten die Bochumer siegreich. An das letzte DFB-Pokal-Duell der Traditionsklubs im Jahr 2014 dürften sich die Bochumer Fans aber gerne erinnern, denn der 2:0-Sieg des VfL an der Castroper Straße war trotz der damaligen Bochumer Topform eine Überraschung.

Auch zu dieser Zeit spielte der VfL Bochum in der zweiten Liga, war nach dem zweiten Spieltag punktgleich mit der SpVgg Greuther Fürth. Für den VfB war das Duell mit dem VfL seinerzeit das erste Pflichtspiel der Saison – dennoch waren die Stuttgarter klar favorisiert. Und gespickt mit Größen wie Christian Gentner, Vedad Ibisevic oder den späteren Champions-League-Siegern Timo Werner und Antonio Rüdiger.

Für Armin Veh war es das erste Pflichtspiel als VfB-Cheftrainer seit seiner erfolgreichen ersten Amtszeit an der Stuttgarter Seitenlinie, in der er den VfB zur Deutschen Meisterschaft 2006/2007 führte. Sein zweiter Abschnitt in Cannstatt – er kehrte im Sommer 2014 an seine alte Wirkungsstätte zurück – startete dann aber weniger erfolgreich.

Nach nur neun Minuten nutzte der VfL einen kapitalen Fehler des damaligen VfB-Neuzugangs Oriol Romeu und ging mit 1:0 in Führung. Torschütze: Simon Terodde. Der Bochumer Stürmer war damals frisch vom 1. FC Union Berlin gekommen – drei Jahre später übrigens schoss er den VfB Stuttgart nach dem Abstieg 2016 zurück in die erste Liga. Mit 25 Toren wurde er Torschützenkönig der zweiten Liga.

An diesem Nachmittag im August 2014 sorgte er aber noch für Stuttgarter Frust. Denn kurz nach Wiederanpfiff (48.) stellte er auf 2:0, indem er eine schöne Kombination von Danny Latza und Stanislav Sestak per Lupfer über Sven Ulreich vollendete. Ein großes Aufbäumen der Stuttgarter war auch nach dem zweiten

Armin Veh im August 2014 als Cheftrainer des VfB Stuttgart. Foto: Pressefoto Baumann

Gegentor nicht zu erkennen. Flanken vom damaligen Neuzugang Filip Kostic, der seine Schuhe heute bei Juventus Turin schnürt, fanden keinen Abnehmer. Und auch Martin Harnik schaffte es nicht, für Gefahr zu sorgen. Auf der anderen Seite boten sich dem jungen Österreicher Michael Gregoritsch mehrfach Möglichkeiten zum 3:0. Die einzige Großchance der Stuttgarter vergab Timo Werner, der nach Vorarbeit von Daniel Didavi nur den Pfosten traf.

„Die Niederlage ist sicher nicht schön, aber wir müssen und werden weiterarbeiten. Vor allem auch daran, dass wir in solchen Situationen mental stärker werden“, sagte Armin Veh nach dem Ausscheiden. Die gewünschte Besserung trat allerdings nicht ein. Der VfB-Coach legte nach zwölf Spieltagen sein Amt nieder, da standen die Stuttgarter mit nur neun Punkten am Tabellenende. Huub Stevens übernahm und rettete den Klassenverbleib.

Der damalige VfL-Coach Peter Neururer sprach nach dem Sieg von „keiner Überraschung“, weil er wisse, was seine Mannschaft könne. Für mehr als Mittelmaß reichte es im weiteren Saisonverlauf für den VfL aber nicht. Die Bochumer beendeten die Saison auf dem elften Tabellenplatz und schieden in Runde zwei des DFB-Pokals gegen Dynamo Dresden aus.

Für den VfB war das Erstrunden-Aus zu der Zeit das erste seit 18 Jahren. An diesem Mittwoch kann das nicht passieren, im Ruhrstadion geht es bereits um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Eine ähnliche Pleite und Überraschung werden Sebastian Hoeneß und sein Team nach der 1:2-Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Hamburger SV aber verhindern wollen. Um den Traum von der Titelverteidigung am Leben zu halten.