Im Fall des getöteten Fabian (8) aus Güstrow gibt es neue brisante Details. Nordkurier-Informationen zufolge soll die Tatverdächtige bereits mindestens einen Abend vor dem offiziellen Auffinden der Leiche, am 14. Oktober, zwei Zeugen zum Tatort geführt haben. Einer von zwei Zeugen sagt, er habe auf Anweisung der Tatverdächtigen mit einer Taschenlampe ins Gesicht des Leichnams leuchten sollen. Dann habe die derzeit dringend Tatverdächtige bestätigt, dass es sich um Fabian handele.
Im Video oben im Artikel äußern sich der Verteidiger der Tatverdächtigen sowie der Staatsanwalt zur aktuellen Lage.
Sollte der Zeuge Spuren am Fundort hinterlassen?
Der Zeuge fühlt sich nach eigener Aussage benutzt und glaubt, dass er dort Spuren hinterlassen sollte und die Tatverdächtige darum auch mit seinem Auto zu dem Tümpel hinfahren wollte. Aus Angst, in Verdacht zu geraten und weil er mit der Situation überfordert gewesen sei, habe er nicht die Polizei gerufen. Am 14. Oktober, dem offiziellen Auffinden der Leiche, habe er aber eine Aussage bei der Polizei gemacht und alles zu Protokoll gegeben, wie er im Gespräch mit dem Nordkurier sagt.
+++ Hier finden Sie alle Artikel zum Mordfall Fabian +++
Der Verteidiger der Tatverdächtigen, Andreas Ohm, sagt wiederum, dass er erweiterte Akteneinsicht habe. Demnach gebe es keine aussagekräftigen Beweise. Ohm hatte eine Haftprüfung für seine Mandantin beantragt, die am 3. Dezember stattfinden soll. Er betont, dass aus seiner Sicht der erforderliche dringende Tatverdacht nicht gegeben sei und die Inhaftierung seiner Mandantin überprüft werden müsse. Ohm erklärt zudem, dass seine Mandantin die Tatbeteiligung als Zeugin abgestritten habe.
100 Vernehmungen, 1000 Spuren
Die Staatsanwaltschaft hingegen hält weiter an dem dringenden Tatverdacht fest. Oberstaatsanwalt Harald Nowack sagt gegenüber dem Nordkurier, dass ein Indiz als mittelbarer Beweis gelte und es eine Vielzahl solcher Indizien gebe. In dem Fall seien bereits über 100 Personen vernommen worden, und rund 1000 Spuren würden ausgewertet. Auch wenn eine Haftprüfung zu einer Entlassung führen sollte, sei dies noch kein Grund, keine Anklage zu erheben.
Seit fast zwei Monaten beschäftigt der Mordfall Fabian die Region. Das Kind war am 10. Oktober aus der Wohnung seiner Mutter verschwunden. Vier Tage später wurde dessen Leiche gefunden. Finderin war die Ex-Freundin von Fabians Vater. Sie soll auch die Tatverdächtige sein, die seit dem 7. November in Untersuchungshaft sitzt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung machten bisher keine Angaben zur Person.