Hoffentlich wird es keine ganz unglückliche Woche für den deutschen Frauenfußball!
Am Dienstagabend verloren die DFB-Mädels das Nations League-Finale gegen Spanien (0:3). Für zwei Spielerinnen geht es aus Madrid direkt weiter zum nächsten Highlight. Kapitänin Giulia Gwinn (26) und Torwart-Titanin Ann-Katrin Berger (35) sind live in der Schweiz dabei, wenn am Mittwochnachmittag entschieden wird, ob Deutschland die Frauenfußball-EM 2029 bekommt.
Neben Gwinn und Berger sind auch die ehemaligen Nationalstürmerinnen Alexandra Popp (34), Melanie Leupolz (31) und Julia Simic (36) dabei. Ebenso wie die Bosse um Präsident Bernd Neuendorf (64) und Vize Hans-Joachim Watzke (66) und Sportdirektor Rudi Völler (65).
Nachdem Deutschland sich noch einmal auf der Bühne vorgestellt hat, soll um 16.30 Uhr im Uefa-Sitz in Nyon verkündet werden, ob wir wieder eine Heim-EM bekommen. BILD erfuhr aus normalerweise gut unterrichteten Kreisen, dass es eine hauchdünne Entscheidung wird. Schärfster Konkurrent des DFB soll Polen sein. Denn: Die Uefa verspreche sich mit einer Vergabe nach Osteuropa, dass der Frauenfußball dort spürbar wächst. Zudem habe Polen tolle Stadien und weitreichende politische und organisatorische Zugeständnisse gemacht.
Alexandra Popp (34) steht bei der Präsentation der EM-Bewerbung mit auf der Bühne
Foto: Swen Pförtner/dpa
Aber: Mindestens ebenso viele Stimmen soll es zuletzt Uefa-intern auch für Deutschland gegeben haben. Das Haupt-Argument für uns: große Stadien, die auch gefüllt werden. Nach immer neuen Zuschauerrekorden der vergangenen Europameisterschaften, sollen 2029 in Deutschland erstmals mehr als eine Million Besucher in die Stadien kommen. Damit könnte die Uefa im Frauenfußball wahrscheinlich letztmals in diesem Bereich wachsen.
Der dritte Bewerber sind Dänemark und Schweden. Den Skandinaviern werden Außenseiterchancen als Kompromiss eingeräumt. Frauenfußball spielt dort seit Jahrzehnten eine große Rolle. Kleinere Stadien und Städte haben bei der EM im vergangenen Sommer in der Schweiz ein gutes Bild abgegeben.
Wir kennen sie von der EM : Deutsche schreibt Fußball-Geschichte
Quelle: BILD / NWSL26.11.2025
Holen wir uns die EM? „Gefühle helfen da leider nicht“, sagt DFB-Direktorin Nia Künzer (45). „Wir haben eine sehr gute Bewerbung. Und die Nationalmannschaft hat ihren Teil beigetragen. Unsere Heimspiele waren immer etwas Besonderes. Wir haben begeistert, und die deutschen Zuschauer haben gezeigt, wie sehr sie den Frauenfußball lieben, und wie sehr er in unserem Land zieht.“
Nationalspielerin Sjoeke Nüsken (24) sagt: „Ich wünsche mir enorm, ein Heim-Turnier zu bekommen. Ich werde die Vergabe live im Ticker verfolgen. Ich hoffe, wir holen die EM nach Deutschland.“
Dann wäre auch das verlorene Nations League-Finale nicht mehr ganz so bitter…