Doppelhaushalt 2026/2027: Star-Dirigent Cornelius Meister: Protestiert gegen Kultur-Kürzung in Stuttgart! Cornelius Meister ist Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart und des Staatsorchesters Stuttgart Foto: Fanny Gaul

Als Dirigent weltweit gefragt, ist Cornelius Meister als Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart stets hoch engagiert. Jetzt mit einem offenen Brief. Was steht drin?

Für 2026 hat Cornelius Meister, Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart und des Staatsorchesters Stuttgart, seinen Rückzug aus Stuttgart angekündigt. Weniger kämpferisch für sein Orchester wie für die Staatstheater an sich zeigt sich Meister deshalb keineswegs. Jetzt wagt sich der Star-Dirigent erneut ins Scheinwerferlicht. Anlass sind die aktuellen Entwicklungen rund um die Verhandlungen über den Doppelhaushalt der Stadt Stuttgart 2026/2027.

Bis zu neun Millionen Euro weniger für die Staatstheater Stuttgart?

Wie berichtet, will die Stadt Stuttgart auch in ihrer Kulturförderung noch einmal deutliche Abstriche machen. Tiefe Einschnitte von Seiten der Stadt drohen aber auch jenen Einrichtungen, die je zur Hälfte von Stadt und Land finanziert werden. Dazu zählen zuvorderst die Staatstheater Stuttgart. 4,4 Millionen Euro weniger will die Stadt Stuttgart 2026 zur Finanzierung von Staatsoper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart beitragen, für 2027 sind 4,6 Millionen Euro weniger vorgesehen. Geht das Land die geplante Kürzung mit, drohen bis zu neun Millionen Euro pro Jahr weniger – entsprechend heftig wird aktuell zwischen Wissenschaftsministerium und Finanzministerium verhandelt, inwieweit die Landesregierung ein solches Schreckensszenario mit unmittelbarer Gefahr für bis zu 100 Arbeitsplätzen mit verhindern könnte.

Zu allen Vorstellungen der Staatstheater Stuttgart liegen nun Unterschriftenlisten aus. Das Ziel: Im Schulterschluss mit allen Stuttgarter Kultureinrichtungen unter der Überschrift „An Kultur, Bildung und Sozialem zu sparen, kostet viel zu viel!“ bis zur dritten und entscheidenden Haushaltslesung am 19. Dezember Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) möglichst viele Protestunterschriften vorlegen zu können. 13840 Unterschriften waren es am Dienstagabend.

Cornelius Meister wirbt um Unterstützung für den Protest

Am vergangenen Sonntag hatte Cornelius Meister ein eigenes elektronisches Rundschreiben versandt, in dem er „herzlich um Ihre Unterstützung“ wirbt. Keineswegs nur für die Staatstheater. „In 30 Sekunden können Sie online die Petition unterzeichnen“, schreibt Meister, „und damit vielleicht verhindern, dass der Stuttgarter Gemeinderat am 19. Dezember die Kulturfinanzierung mit Wirkung zum 1. Januar 2026 derart kürzt, dass zahlreiche Stuttgarter Kultureinrichtungen vor dem Aus stehen werden“. Und Meister wünscht sich: „Bitte leiten Sie den Link weiter, damit möglichst viele Menschen in aller Welt sich an der Petition beteiligen können.“

Cornelius Meister dirigiert „Don Giovanni“

Wer Cornelius Meister kennt, weiß: Der Dirigent wird jetzt am Protest-Ball bleiben. Und um so mehr zugleich um herausragende Kunst ringen – wie an diesem Donnerstag, 4. Dezember, bei der Wiederaufnahme von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Don Giovanni“ im Opernhaus Stuttgart. Beginn ist um 19 Uhr.