Arbeiten die Deutschen genug? Nein, heißt es aus verschiedenen Richtungen von Politik und Wirtschaft immer wieder. In anderen Ländern würden mehr Wochenstunden geleistet, dazu kommen in Deutschland verhältnismäßig viele Urlaubstage und obendrauf zahlreiche Feiertage. Kein Wunder also, dass die Wirtschaft nicht vorankomme, so der Tenor.

Um Industriearbeitsplätze in Deutschland halten zu können, schlägt die Chefin des Lasertechnik-Spezialisten Trumpf die Streichung des Ostermontags als Feiertag vor. „Wir haben die meisten Feiertage und im Durchschnitt die meisten Krankheitstage“, sagte Nicola Leibinger-Kammüller. Mit der Idee ist sie nicht allein.

Konkret an einige Feiertage will zum Beispiel der Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ran. Bertram Brossardt nannte im Frühjahr 2025 gegenüber BILD gleich mehrere mögliche Streichkandidaten bei kirchlichen Feiertagen.

Komplett in die andere Richtung argumentiert der Deutsche Gewerkschaftsbund Bayern. Wenn Feiertage auf ein Wochenende fallen, verlieren Millionen Arbeitnehmer einen freien Tag. Der DGB Bayern macht sich dafür stark, dies zu ändern, und fordert, in solchen Fällen den ausgefallenen freien Tag am nächsten Werktag nachzuholen. Ähnliche Regelungen gebe es unter anderem „in Großbritannien, den USA, Polen und mehr als 85 weiteren Ländern weltweit“.