Eigentlich sollen schon bald mehr Züge durch Hamburg fahren, doch die Strecken sind überlastet. Ein neuer S-Bahn-Tunnel sollte Entlastung bringen – doch das Projekt ist ins Stocken geraten.
Das Projekt eines neuen S-Bahn-Tunnels zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhof Altona ist zum Stillstand gekommen. Der sogenannte Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) soll ermöglichen, dass auf der vielbefahrenen Verbindungsbahn über Dammtor und Sternschanze zwei S-Bahngleise freiwerden und von Fern- und Regionalzügen genutzt werden können. „Beim VET sind derzeit keine Planungsfortschritte erkennbar”, erklärte der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.
S-Bahn-Tunnel: Noch keine Finanzierungszusage vom Bund
Eine angekündigte Studie zum Eisenbahnknoten Hamburg habe das Bundesverkehrsministerium bislang nicht beauftragt. Auch die Finanzierung des Projekts sei unklar. Der Senat sieht den Bund in der Pflicht. „Eine Finanzierungszusage des Bundes erfolgte bisher nicht”, hieß es. Zu den geschätzten Kosten wollte der Senat keine Angaben machen. Die Entlastung der Verbindungsbahn ist für den Ausbau des Deutschlandtakts wichtig.
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Vor gut zwei Jahren hatte sich der Senat für zwei Varianten einer möglichen Streckenführung des S-Bahn-Tunnels entschieden. Eine im März 2023 vorgestellte Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass fünf Streckenführungen möglich seien. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hatte im vergangenen September angekündigt, dass Hamburg den Bau der neuen U-Bahnlinie U5 vorantreiben werde.
Eigentlich sollte dieses Projekt mit dem S-Bahn-Tunnel kombiniert werden. „Der Punkt ist überschritten, mit dem wir den Verbindungsbahnentlastungstunnel und die U5 zusammen bauen können”, sagte der Senator.
Bahnhofsbau verzögert sich
Der geplante Anschluss des Tunnels an den neuen Bahnhof Altona am Diebsteich hatte auch dort die Planungen durcheinandergebracht. Die Empfangshalle sollte möglicherweise später als geplant gebaut werden. Inzwischen hat die Deutsche Bahn bekanntgegeben, dass der neue Fern- und Regionalbahnhof Hamburg-Altona seinen Betrieb voraussichtlich erst Ende 2029 aufnehmen wird, zwei Jahre später als ursprünglich vorgesehen. Es gebe Komplikationen im Ablauf des Baus, hieß es zur Begründung.
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Der neue Durchgangsbahnhof am Diebsteich soll den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen. Die Bauarbeiten hatten im Juli 2021 begonnen.
„Der Stillstand bei der Planung des Verbindungsbahnentlastungstunnels (VET) ist symptomatisch für die Infrastrukturpolitik des rot-grünen Senats”, erklärte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Es sei unverständlich, dass der Senat sich noch nicht für eine Vorzugsvariante entschieden habe und die Finanzierung und die Beauftragung entscheidender Studien auf sich warten ließen. (dpa/nf)
