Japan erlebt in diesem Jahr einen ungewöhnlich frühen Beginn der Grippesaison, nach Angaben des Japan Institute for Health Security breitet sich seit September eine neue Variante des Influenza-A-Virus aus. Die Variante Subclade K wurde in fast allen untersuchten Proben nachgewiesen und wird für den frühen Beginn der Saison verantwortlich gemacht.

Der saisonale Höhepunkt wird üblicherweise erst im Januar erreicht, doch die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass der starke Anstieg bereits jetzt begonnen hat.

Subclade K bei 96 Prozent aller Patienten nachgewiesen

Das Japan Institute for Health Security hat seit September 23 Grippe-Proben analysiert. In 22 Fällen lag eine Infektion mit der neuen Variante Subclade K vor. Das entspricht etwa 96 Prozent der untersuchten Patienten. Laut Institut verursacht die Variante jedoch keine schwereren Verläufe als andere Influenza-A-Stämme. Auch Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit gibt es bisher nicht.

Das Institut betont, dass mit den steigenden Fallzahlen auch die Zahl schwerer Verläufe zunimmt. Je mehr Menschen gleichzeitig erkranken, desto mehr Patientinnen und Patienten benötigen eine stationäre Behandlung. Das Institut geht deshalb davon aus, dass die hohen Fallzahlen in den kommenden Wochen weiter steigen werden.

Frühzeitige Grippe-Warnstufe in vielen Präfekturen

Nach aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums wurden in der Woche bis zum 23. November rund 196.895 Grippefälle registriert. Die Zahlen basieren auf Meldungen von etwa 3.800 medizinischen Einrichtungen im Land. Im Durchschnitt kamen 51,12 Patienten auf eine Praxis. Die Warnschwelle liegt bei 30 Fällen und wurde damit deutlich überschritten.

Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Durchschnitt bei nur 2,36 Patienten pro Einrichtung. Die Differenz zeigt, wie früh und wie stark die diesjährige Saison begonnen hat. Während des Höhepunkts im Dezember des Vorjahres lag der Wert bei 64,39 Patienten pro Einrichtung.

Insgesamt haben 39 Präfekturen eine Grippewarnung ausgegeben. Die höchsten Fallzahlen wurden in der Tohoku-Region gemeldet.

Behörden raten, Schutzmaßnahmen einzuhalten

Die Behörden raten zu denselben Schutzmaßnahmen wie in den Vorjahren. Dazu gehören gründliches Händewaschen, das Tragen einer Maske in Innenräumen sowie der Verzicht auf soziale Kontakte bei Krankheitssymptomen. Diese Maßnahmen sollen helfen, Infektionsketten zu unterbrechen und besonders gefährdete Gruppen zu schützen.

Influenza verläuft in Japan saisonal und erreicht den Höhepunkt meist im Januar. Rund 90 Prozent der Infektionen betreffen Kinder und Erwachsene unter 59 Jahren. Dennoch entfällt der Großteil der jährlichen Krankenhauseinweisungen auf Menschen über 80 Jahre sowie auf Kinder unter 14 Jahren. Kinder in dieser Gruppe gehören auch zu den am stärksten gefährdeten Personen.