
Im Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin soll heute die NSU-Terroristin Zschäpe aussagen. Da sie an einem Aussteigerprogramm für Neonazis teilnimmt, hofft das Gericht, dass sie diesmal mehr zur Aufklärung beiträgt als bisher.
Beim NSU-Prozess am Oberlandesgericht in Dresden ist am Mittwoch Beate Zschäpe als Zeugin geladen. Zschäpe verbüßt derzeit eine lebenslange Haftstrafe im Frauengefängnis Chemnitz. Die 50-Jährige soll vor Gericht gegen eine mutmaßliche NSU-Unterstützerin aussagen. Da Zschäpe derzeit an einem Aussteigerprogramm für Neonazis teilnimmt, erhoffen sich die Richter, dass sie diesmal mehr zur Aufklärung der NSU-Mordserie beiträgt, als bei ihrem eigenen Prozess in München.
Am Oberlandesgericht in Dresden läuft derzeit der Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin des Terrortrios NSU. (Archivbild)
Vorwurf: Beate Zschäpe Identität geliehen
Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe wirft der angeklagten Susann E. neben Beihilfe zur besonders schweren räuberischen Erpressung die Unterstützung der terroristischen Vereinigung NSU in drei Fällen vor.
Die 44 Jahre alte Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft ihrer Freundin, der verurteilten NSU-Mittäterin Beate Zschäpe, unter anderem ihre Krankenkassenkarte für Arzttermine gegeben haben. Außerdem soll E. ihre Personalien zur Beschaffung von Bahncards für Zschäpe und Uwe Böhnhardt bereitgestellt haben. Im Fall einer Verurteilung droht Susann E. eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Sie befindet sich derzeit auf freiem Fuß.
MDR (mwa)