Unbekannte hatten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 19. November auf 20. November 2025, illegal die abgesperrte Karlsruher Schlossplatztunnel-Baustelle mit einem Auto befahren und dabei Motoröl über einen großen Teil der Tunnellänge sowie die angrenzende Ostrampe verteilt.

Polizei hat Unfallverursacher ermittelt

Nach Angaben der Polizei gegenüber ka-news habe man inzwischen einen Verursacher ermittelt. Auch über den Unfallhergang gibt es nun weitere Informationen. Demnach sei der Unfallverursacher von der Hans-Thoma-Straße kommend in den abgesperrten Tunnel eingefahren und habe sich an einem aus der abgetragenen Fahrbahndecke hervorstehenden Kanaldeckel die Ölwanne aufgerissen.

Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.

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Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.
Foto: Thomas Riedel

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Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.
Foto: Thomas Riedel

Die Stadt Karlsruhe hatte bereits angekündigt, die betroffenen Bereiche der Tunnelbaustelle umfangreich sanieren zu müssen. Der Grund: Das Öl hat an der Fahrbahn weitreichenden Schade angerichtet, denn: Es ist auf die abgetragene Asphalttragschicht gelangt.

Darum muss die Asphaltschicht ausgetauscht werden

„Die Asphaltschichten enthalten als Bindemittel Bitumen. Bitumenhaltige Stoffe bestehen aus Kohlenwasserstoffen und sind grundsätzlich nicht beständig gegen Motoröl. Durch das Motoröl wurde das Bitumen der Asphalttragschicht angelöst und dauerhaft geschädigt. Das Bitumen wird weich und die Asphalttragschicht kann ihre Funktionen nicht mehr erfüllen“, erklärt die Stadt auf Nachfrage von ka-news.

Mehrkosten noch nicht bezifferbar

Wie teuer die Sanierung der betroffenen Bereiche wird, sei allerdings noch nicht klar. Hier fehlen laut Stadt noch die finale Auswertung der Schadensbilder. Klar ist allerdings schon jetzt: Die Wiederherstellung der Asphaltschicht wirft die Baustelle – erneut – im Zeitplan ordentlich zurück.

Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.

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Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.
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Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.
Foto: Thomas Riedel

War bisher noch angedacht, die aktuelle Bauphase Mitte Dezember abzuschließen und den Tunnel wieder für den Verkehr freizugeben, wird das laut Stadtverwaltung nun nicht mehr eingehalten werden können: „Aufgrund des aufgetretenen Unfallschadens mussten sowohl die Termine zum Einbau der Gussasphaltschutzschicht sowie der Asphaltdeckschicht verschoben werden.“

Bauphase verzögert sich, Fertigstellung aber nicht

Der sogenannte Gussasphalt soll Anfang Dezember eingebaut werden, das Einbaudatum für die finale Asphaltdeckschicht sei allerdings noch nicht terminiert. „Das Tiefbauamt geht aktuell davon aus, Mitte Januar in die nächste Bauphase wechseln zu können“, so die Stadt. Heißt im Umkehrschluss: Bis die Autos wieder durch den Tunnel rollen können, wird es noch rund eineinhalb Monate dauern. Die gute Nachricht: Pünktlich bis Ende 2026 fertig werden soll die Großbaustelle trotz des Öl-Zwischenfalls, so die Stadt.

Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.

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Foto: Thomas Riedel

Wird künftig mehr für die Sicherheit der Baustelle getan?

Bleibt die Frage, ob künftig mehr für die Absicherung der Tunnelbaustelle getan wird. Die Stadt Karlsruhe sieht hier allerdings keinen Bedarf: „Ein illegales Befahren der Baustelle könnte nur durch den Einsatz einer festen nicht verrückbaren Absperrung verhindert werden. Dies würde allerdings weitere Einschränkungen im Verkehrsraum verursachen und die Anfahrt zur Baustelle für die Baufirmen nahezu unmöglich machen“, heißt es auf Nachfrage von ka-news dazu.

Die Baustelle am Schlossplatztunnel am 2. Dezember 2025.

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„Da die Unfallverursacher aktiv in die Baustellenabsicherung eingegriffen haben, wäre auch durch eine feste Absperrung kein Schutz vor diesem Fehlverhalten gegeben. Eine Anpassung der Absicherung wird daher nicht als notwendig erachtet.“ Dennoch wolle man die Absicherung täglich durch eine Fachfirma kontrollieren und gegebenenfalls nachbessern lassen. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Sanierung des Schlossplatztunnels künftig von weiteren Zwischenfällen – und damit auch Verzögerungen – verschont bleibt.

  • Melissa Betsch

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